Meischberger: Waschbecken und Armaturen abmontiert

Meischberger: Waschbecken und Armaturen abmontiert
Ex-Lobbyist hat Nobelvilla in Wien-Döbling gründlich geräumt - zum Ärger von De-Facto-Eigentümer Schuster.

Der Millionen-Streit um die frühere Meischberger-Villa in Wien-Döbling mutiert jetzt zu einer pikanten Posse. Wie der KURIER gestern berichtete, war am Montag der Gerichtsvollzieher samt Schlosser in die Waldaugasse 3 angerückt, um von Meischberger 35.000 Euro Benützungsentgelt für sieben Monate abzukassieren oder ihn zu delogieren. Doch Meischberger hatte sich schon am Wochenende mit Sack und Pack aus dem Staub gemacht. Die 380 Quadratmeter umfassende Villa mit neun Zimmern und Pool war am Montag leer geräumt – und das auch noch besonders gründlich.

„Es ist sehr beklemmend, dass sämtliche Armaturen und Waschbecken in den Toiletten, in den Badezimmern und in der Küche abmontiert worden sind“, sagt Ex-Werber Heinrich Schuster, der über die Erwerb der Waldaugasse 3 GmbH eigentlich Eigentümer der Luxus-Villa ist, zum KURIER. „Das ist ein absurder Bosheitsakt.“ Nachsatz: „Ich werde das Ganze von einem Bausachverständigen besichtigen lassen und der soll dann feststellen, was widerrechtlich gemacht wurde.“

Gelernt ist gelernt

Bei Armaturen kennt sich Walter Meischberger offenbar besonders gut aus. Denn: Der gebürtige Tiroler Meischberger absolvierte hach der Pflichtschulde die Höhere Technische Lehranstalt Pinkafeld, Burgenland, in der Fachrichtung Heizungs-, Sanitär- und Klimatechnik, ebenso wie Gernot Rumold. Siehe Wikipedia.

Vorwürfe bestritten

Meischbergers Anwalt Jörg Zarbl sieht das völlig anders. Die Vorwürfe stimmen nicht. „Die Liegenschaft wurde innerhalb von drei Tagen geräumt und übergeben. Mein Mandant Walter Meischberger hat das ganze Inventar mitgenommen, das ihm gehört“, kontert Anwalt Zarbls im Gespräch mit dem KURIER. „Natürlich hat mein Mandant auch seine Lampen mitgenommen.“ Dass auch die Beleuchtungskörper abmontiert wurden, ist laut Schuster das kleinste Problem. „Wir haben jetzt nur russische Luster, sprich normale Glühbirnen hängen, damit man das Haus auch am Abend besichtigen kann“, sagt Schuster. Schuster will das Haus, das von Maklern um 3,8 Millionen Euro im Internet zum Kauf angeboten wird, nun verkaufen. Wie berichtet, hat er schon eine Käuferin an der Hand.

Rechtliche Querschüsse geplant

Indes will Meischbergers Anwalt alle rechtlichen Hebel in Bewegung setzen, um zu verhindern, dass Schuster die Villa jetzt schon verkauft. "Schuster ist nicht berechtigt, die Villa zu verkaufen. Denn er hat das Darlehen, das er Meischberger gewährt hat, noch nicht fällig gestellt", behauptet Anwalt Zarbl im Gespräch mit dem KURIER. "Ein allfälliger Käufer wird keine Rechtssicherheit erhalten, weil jeder Kaufvertrag von Walter Meischberger angefochten werden wird." Damit ist die Verlängerung der rechtlichen Schlammschlacht, die schon zweieinhalb Jahre vor Gericht läuft, programmiert.

"Wenn Walter Meischberger nicht prozessiert hätte und wir das Haus schon vor drei Jahren verkäuft hätten, dann wäre für Meischberger sogar ein kleiner Profit möglich gewesen", sagt Schuster zum KURIER. "Aber es sind mittlerweile sehr hohe Kosten von Meischberger produziert worden und irrsinnige Zinsen aufgelaufen." Allein der Grazer Anwalt, der für die Erwerb der Waldaugasse 3 GmbH von Heinrich Schuster tätig ist, soll rund 290.000 Euro offene Kosten von Meischberger einfordern.

Die Hintergründe zum Darlehen und der Villa lesen Sie hier.

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