Villacher Biomasse-Energie mit 19 Millionen Euro Schulden

Villacher Biomasse-Energie mit 19 Millionen Euro Schulden
Kraftwerks-Betreiber stolpert über 45 Millionen Euro Investitionskosten und technische Probleme.

Die Kärntner Biomasse-Energie GmbH, Betreiber eines Biomassekraftwerks mit zwei Kraftwerkseinheiten in Villach, konnte die technischen Schwierigkeiten der zweiten Ausbaustufe „Ortner-Anlage“ (2011) nicht in den Griff bekommen. Die Wirtschaftlichkeit des Kraftwerks war dadurch massiv beeinträchtigt. Laut Gerhard Weinhofer vom Gläubigerschutzverband Creditreform hat die Gesellschaft um den Seebodener Umwelttechnik-Unternehmer Hans Griesser nun Konkurs angemeldet.

„Die Investitionskosten von rund 45 Millionen Euro konnten nicht refinanziert werden“, heißt es im Insolvenzantrag. „Die Erste Leasing, die Leasinggeberin, und die Erste Bank AG, die finanzierende Bank, versagten zuletzt auch die weitere Unterstützung.“ Zuvor waren Sanierungsgespräche mit der Erste-Gruppe gescheitert.

„Mein erster Eindruck ist, dass man hier ein Projekt auf die Beine gestellt hat, das für Kärntner Verhältnisse viel zu groß ist “, sagt Creditreform-Experte Heribert Lederwasch im Gespräch mit dem KURIER.

Die Biomasse-Energie GmbH will nun im Zuge des Konkursverfahrens das Kraftwerk als „lebendes Unternehmen“ verkaufen, doch das geht nur im Einvernehmen mit der Erste-Gruppe. Denn das Kraftwerk ist an die Erste Leasing verpfändet. Das Grundstück auf dem das Kraftwerk steht, gehört Hans Griesser, und die Bank hat ein Vorkaufsrecht. Außerdem hat die Erste-Leasinggesellschaft die Durchsetzung von Gewährleistungs- und Schadenersatz-Ansprüchen gegen die Firma Ortner im Zusammenhang mit der zweiten Ausbaustufe des Kraftwerks übernommen.

Die Schulden

Die Verbindlichkeiten betragen 19,07 Millionen Euro, davon entfallen 8,9 Millionen Euro auf die Erste Leasing, 3,8 Millionen Euro auf die Erste Bank und 2,5 Millionen Euro auf die Kärntner Sparkasse. Weitere 2,5 Millionen Euro fordert der Kärntner Energieversorger Kelag aufgrund von Lieferausfällen.

Das Vermögen

„Aktiva sind eigentlich kaum vorhanden“, sagt Insolvenzexperte Lederwasch zum KURIER. Mit lediglich rund 205.000 Euro wird das freie Vermögen beziffert.

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