VIG setzt auf Wachstum in Osteuropa

VIG setzt auf Wachstum in Osteuropa
Versicherungskonzern: Mehr Gewinn als im Inland.

Auch wenn die Konjunkturprognosen in einzelnen Ländern in Zentral- und Osteuropa (CEE) durchwachsen sind, ortet die Vienna Insurance Group (Wiener Städtische, VIG) dort noch gute Wachstumschancen. Kräftig aufs Gas steigen will der größte heimische Versicherungskonzern zum Beispiel in Polen, wo die Gruppe derzeit die Nummer drei am Markt ist.

„2015 wird die kaufkräftige Mittelschicht mit einem Jahreseinkommen zwischen 45.000 und 75.000 Euro größer sein als in Österreich“, begründet VIG-Vorstand Franz Fuchs. In Polen wurde heuer erstmals die Grenze von einer Milliarde Euro an Prämien überschritten. Der polnische Versicherungsmarkt wächst drei Mal so stark wie der heimische Markt.

In den ersten drei Quartalen 2012 wurden nicht nur mehr als 50 Prozent der Konzern-Prämien in CEE lukriert, sondern auch 51,4 Prozent des Gewinns vor Steuern. VIG-Chef Peter Hagen: „Osteuropa hat nach wie vor ein enormes Wachstums- und Ertragspotenzial.“ Die VIG ist in Österreich, Tschechien, der Slowakei und Rumänien Marktführer. Rumänien ist allerdings aufgrund eines Dumping-Preiskampfes um die Versicherungskunden das defizitäre „Sorgenkind“ der Gruppe. Sollte sich eine günstige Gelegenheit bieten, werde die VIG in Polen weiter zukaufen.

In den ersten neun Monaten 2012 steigerte die VIG die Konzernprämien um 9,2 Prozent und den Gewinn vor Steuern um sieben Prozent auf 443,2 Millionen Euro. Sollten keine schweren Unwetter das Ergebnis verhageln und an den Börsen nichts Gravierendes passieren, rechnet Hagen bis Jahresende mit einer Fortsetzung der positiven Entwicklung. Ergebnisprognosen gibt die VIG inzwischen nicht mehr ab.

Fraglich ist, wie lange die VIG noch ihre 8,8-prozentige Beteiligung an Porr halten wird. Der Baukonzern sei „mehr wert, als momentan kolportiert wird“ (Hagen). Bei einem attraktiven Angebot könne man über vieles reden ...

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