VIG will Präsenz in Ungarn verstärken

VIG will Präsenz in Ungarn verstärken
Trotz Kritik an Orbans Politik: Die Wiener Städtische hat das Land als favorisierten Markt für Zukäufe auserkoren.

Während viele internationale Konzerne Ungarn wegen seiner nationalistischen Politik den Rücken kehren, hat die Vienna Insurance Group (Wiener Städtische) das Land als favorisierten Markt für Zukäufe auserkoren. "Wir planen langfristig auf 40 bis 60 Jahre. Da stören uns ein paar Jahre nationalistische Politik nicht", erklärt VIG-Chef Peter Hagen.

Die VIG ist in 20 Ländern Mittel- und Osteuropas präsent, in Tschechien, der Slowakei und Rumänien sogar Marktführer. In Ungarn aber liegt der österreichische Versicherer mit den beiden Gesellschaften Union Biztosito und Erste Biztosito nur auf Platz acht der größten Versicherer des Landes.

Gewinnschub

Die breite Präsenz in Mittel- und Osteuropa verhilft der VIG zu starkem Wachstum, das auf dem relativ gesättigten Markt Österreich allein nicht zu erzielen wäre. So konnten die gesamten Prämieneinnahmen im ersten Halbjahr 2012 um 11,5 Prozent auf 5,3 Milliarden Euro gesteigert werden. Auf Mittel- und Osteuropa entfielen davon bereits 2,8 Milliarden Euro, das Wachstum lag dort bei 17,8 Prozent. Vor allem Polen trug zu diesem starken Plus bei: Dort legten die Prämieneinnahmen um 90 Prozent zu. Der Grund: Die VIG hat eine neue Vertriebskooperation mit der polnischen Commerzbanktochter BRE Bank gestartet.

Auch zum Gewinn steuerten die Reformländer kräftig bei: Von den 302 Millionen Euro Gewinn vor Steuern (plus 6,9 Prozent) kamen 149 Millionen Euro (plus 13,6 Prozent) aus Mittel- und Osteuropa. Einziges Sorgenkind ist Rumänien, wo die VIG einen kleinen Verlust schrieb.

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