Post-Corona-Zeit: Die vier Szenarien für die Wirtschaft

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Betriebe sollen die Krise als Chance nützen und sich neu aufstellen, meint Beratungshaus EY. Und Staaten sollten ihre Hilfsmaßnahmen überdenken.

Wie es nach Ende der Krise wirtschaftlich weitergehen könnte, hat auch eine Studie des Beratungsunternehmens EY beleuchtet. Annahme ist, dass der Prä-Corona-Zustand bereits keinen optimalen Zustand darstelle. „Ansonsten wäre in jedem Fall eine Rückkehr in diesen Zustand die beste Antwort auf die Krise“, heißt es in dem Papier. Schon vor der Krise seien strukturelle Hausaufgaben nicht gemacht worden, sodass die Krise ein wirtschaftspolitisches Momentum für die Verbindung von Krisenbewältigung und Strukturwandel erzeugt.

Die Studie nennt vier mögliche Szenarien für das weitere Geschehen:

  • 1: Die Wirtschaft kann größtenteils wieder zum Status quo vor Corona zurückkehren. Rund 10 Prozent der Unternehmen können dies jedoch vorerst nicht. Dieses Szenario tritt ein, wenn sich die Krise stetig zurückbildet. „Die Krise wird aber länger dauern, als wir vor einem Monat noch gehofft haben“, sagt Ökonom Henning Vöpel, Direktor des Hamburgische WeltWirtschaftsInstitut (HWWI), zum KURIER. Daher sei dieses Szenario unwahrscheinlich.
     
  • 2: Hier sind die Folgen des Schocks so groß und nachhaltig, dass strukturelle Veränderungen daraus resultieren würden. Die Wirtschaftspolitik hält den Strukturwandel jedoch mit Maßnahmen wie Förderungen zurück.
     
  • 3: Im dritten Szenario ist der Schock ebenfalls sehr groß, doch nun agiert die Politik wenig bewahrend.
     
  • 4: Dieses tritt ein, wenn es zu wiederholten Schocks mit erneuten Shutdowns kommt, die Wirtschaftspolitik aber mit Kurzarbeit, Bürgschaften und Krediten sogar langfristig destabilisierend wirkt, weil mit jedem Mal der wirtschaftspolitische Spielraum verengt werde.

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