Viel Schaum um Ottakringer und Stiegl

Viel Schaum um Ottakringer und Stiegl
"Stiegl wäre immer schön": Ein Radiointerview mit Ottakringer-Chefin Wenckheim sorgte für Verkaufsgerüchte. Stiegl-Chef Kleiner reagierte "amüsiert".

Ottakringer-Chefin Christiane Wenckheim ließ die Gerüchte auf dem heimischen Biermarkt Freitagvormittag gehörig aufschäumen. In einem Ö1-Radiointerview sagte sie auf die Frage nach Expansion und möglichen Zukäufen: "Stiegl wäre immer schön."

Allerdings denke nicht die Brauerei im 16. Wiener Bezirk an Käufe, sondern die börsenotierte Muttergesellschaft Ottakringer Getränke AG. Unter deren Dach ist auch der Mineralwasser-Marktführer Vöslauer, die ungarische Brauerei Pecs, der Getränkegroßhändler Kolarik&Leeb sowie der Wein- und Spirituosenhändler Del Fabro.

Getränke-AG-Chef Sigi Menz – wie Christiane Wenckheim Miteigentümer der Gruppe – weiß nichts von möglichen Gesprächen: "Da braucht man immer zwei, auf jeden Fall aber einen, der auch verkauft. Würde Stiegl verkaufen wollen, wären wir natürlich interessiert. Aber mir ist nicht bekannt, dass Stiegl zum Verkauf steht." Grundsätzlich denke der Konzern aber über Expansionsmöglichkeiten nach.

Amüsiert

Stiegl-Chef Dieter Kleiner reagierte "amüsiert": Das Interesse von Ottakringer sei zwar ein großes Kompliment für Stiegl, aber "es gibt eben Dinge im Leben, die immer Wünsche oder Träume bleiben".

Am frühen Nachmittag dementierte auch Christiane Wenckheim selbst: Es gebe kein konkretes Interesse, Stiegl zu kaufen. Das sei – so eine Sprecherin der Brauerei – "eine Fehlinterpretation der Antwort auf eine Suggestivfrage".

Die Ottakringer-Gruppe setzte 2011 mit Bier und alkoholfreien Getränken 217,6 Millionen Euro um, in Ottakring werden gut 600.000 Hektoliter Bier gebraut. Stiegl braute im Vorjahr mehr als eine Million Hektoliter Bier und setzte 156 Millionen Euro um.

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