Viel Betrieb an deutschen Flughäfen - Lage teils chaotisch

Viel Betrieb an deutschen Flughäfen - Lage teils chaotisch
Zum Ferienstart in mehreren deutschen Bundesländern erwartete Flugreisende teilweise Chaos - Manchmal musste die Polizei aufgebrachte Urlauber beruhigen

Chaos in Köln, entspannte Stimmung in Frankfurt/Main: Deutsche Flughäfen haben am Wochenende eine unterschiedliche Bilanz gezogen. Am Frankfurter Flughafen blieben am ersten Wochenende der Sommerferien in mehreren Bundesländern größere Probleme aus. In den Terminals herrsche zwar Hochbetrieb, aber bisher funktioniere alles geordnet, sagte ein Sprecher des Betreibers Fraport am Sonntag. Am Flughafen Köln/Bonn gab es dagegen erneut große Probleme bei der Abfertigung.

Vor den Sicherheitsbereichen bildeten sich in Köln/Bonn zum Teil Schlangen von mehreren hundert Metern bis vor die Terminals.

Für Frankfurt berichtete ein Sprecher der Bundespolizei von "moderaten Wartezeiten" von 20 bis 30 Minuten an den Sicherheitskontrollen: "Die Kontrollen funktionieren reibungslos, unsere Maßnahmen wie zusätzliches Personal wirken." Weil in gleich drei Bundesländern - Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland - am Freitag die Sommerferien begannen, hatte sich Deutschlands größter Flughafen auf großen Andrang vorbereitet.

200.000 pro Tag

Am Wochenende wurden täglich bis zu 200.000 Fluggäste erwartet. Bereits am Freitag waren es rund 180.000, am Samstag zählte Fraport einer ersten Schätzung zufolge ebenfalls etwa 180.000 Fluggäste. Auch Fluggesellschaften hatten sich mit zusätzlichem Personal auf das hohe Passagieraufkommen vorbereitet. Der Flugplan war vorsorglich deutlich ausgedünnt worden, so dass nicht so viele Flugzeuge wie sonst gleichzeitig abgefertigt werden mussten. Viele Reisende waren auf Verzögerungen vorbereitet und erschienen deutlich früher am Frankfurter Flughafen als üblich.

Am Flughafen Köln/Bonn stand ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur am Samstag sieben Stunden in einer Schlange vor dem Sicherheitscheck. Glück im Unglück: Sein Flug war verspätet - und er erreichte den Flieger noch. Etliche Fluggäste hatten Pech: Sie verpassten ihre Flugzeuge und mussten umdisponieren.

Die langen Wartezeiten sorgten schon tags zuvor für so großen Unmut und Aggressionen, dass die Kölner Polizei ihre Präsenz verstärken und ordnend eingreifen musste. "Wir haben festgestellt, dass in unserem örtlichen Zuständigkeitsbereich - dem Areal vor den Sicherheitsschleusen - die Warteschlangen sich extrem verlängert haben. Und es im Einzelfall zu Versuchen kommt, unbefugt den Sicherheitsbereich zu betreten", berichtete Kölns Polizeisprecher Christoph Gillen im WDR. "Das haben wir zu unterbinden. Entsprechend haben wir unsere Wachdienstkräfte dort verstärkt, um entsprechende Probleme zu beheben." Konkret: Vordrängler wurden herausgefischt und ans Ende der Schlange verwiesen.

Die hohe Reisenachfrage nach der Corona-Flaute kommt allerdings nicht überraschend. Schon an den Feiertagen im Mai mit Christi Himmelfahrt und Pfingsten waren die Probleme groß. Viele krankheitsbedingte Ausfälle unter anderem wegen gestiegener Corona-Infektionszahlen sowie der ohnehin große Personalmangel in der Branche gepaart mit hohem Passagieraufkommen zu Stoßzeiten gelten als Hauptursachen für die Zustände.

Auch am Frankfurter Flughafen gibt es seit Wochen Probleme bei der Gepäckabfertigung, weil Personal fehlt. Fraport hatte darauf vorbereitet, dass auch am Wochenende Wartezeiten von ein bis zwei Stunden an der Gepäckausgabe möglich seien.

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