Verlockende Dividenden: Höher als Anleihe-Verzinsung

Verlockende Dividenden: Höher als Anleihe-Verzinsung
Angesichts des extrem niedrigen Zinsniveaus können Aktien mit guten Dividendenrenditen durchaus verlockende Anlagealternativen sein.

Ganz dem Sprichwort entsprechend war das Börsenwetter im April durchwegs launisch. Für die Branchen, die im EuroStoxx (dem Index für die größten Konzerne im Euroraum) stecken, fällt die Monatsbilanz ernüchternd aus. Mit Healthcare, Lebensmitteln und defensiver Konsum konnten nur drei Sektoren winzige Kursgewinne vorweisen. Bei allen anderen gab es Verluste, die zum Teil heftig ausfielen. Die Banktitel im EuroStoxx etwa sackten im April um mehr als 15 Prozent ab. Die Bilanz für die ersten vier Monate fällt da schon deutlich besser aus. Unangefochten die Pole Position halten die Automobil-Werte.

Nachdem in den USA bereits etwa die Hälfte der namhaften Aktiengesellschaften ihre Bilanzen über die ersten drei Monate des laufenden Geschäftsjahres vorlegt haben, läuft die heiße Phase der Berichtssaison in Europa erst so richtig an. "Bis jetzt halten sich die Enttäuschungen und die positiven Überraschungen in etwa die Waage", analysiert Harald Schoder, Aktienexperte der Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien. Er nennt zwei Beispiele: Die Deutsche Bank sei mit ihrer Quartalsbilanz hinter den Erwartungen geblieben. VW dagegen überraschte mit einem Kavalierstart ins neue Geschäftsjahr.

Hohe Renditen

Mit der aktuellen Berichtssaison läuft in Europa auch die neue Dividendensaison an. "Angesichts des extrem niedrigen Zinsniveaus können Aktien mit guten Dividendenrenditen durchaus verlockende Anlagealternativen zu Anleihen sein", meint Schoder. Sein Tipp für Anleger: Für Käufe eignen sich die sogenannten "Ex-Tage" besonders, an denen die ausgeschüttete Dividende vom Kurs der jeweiligen Aktie abgezogen wird. Erfahrungsgemäß können viele Aktienkurse die Dividendenabschläge meist rasch wieder aufholen – was Kursgewinne bedeutet. Aktien sind aber natürlich eine viel riskantere Veranlagung als Anleihen.

Allein die 50 größten Euro-Konzerne könnten heuer rund 122 Milliarden Euro an ihre Aktionäre ausschütten, hat die Fondsgesellschaft Fidelity ausgerechnet. "Viel mehr als nur Kleingeld" meint Fidelity zu den Ausschüttungen. Ein Vergleich: Die Dividendenrendite der 20 Konzerne im Frankfurter Leitindex DAX lag zuletzt bei 3,8 Prozent. Das ist viel mehr als die Verzinsung von deutschen oder österreichischen Staatsanleihen.

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