Verkauf von A-TEC vorerst geplatzt

Verkauf von A-TEC vorerst geplatzt
Das von Mirko Kovats favorisierte Konsortium um Contor Industries darf den insolventen Mischkonzern nicht kaufen.

Der Versuch des Industriellen Mirko Kovats, seinen in die Pleite gerutschten Mischkonzern über das eigens dafür gegründete Konsortium Contor Industries an mehrere Bieter zu verkaufen, erwies sich buchstäblich als "Schlag ins Kontor" (unangenehme Überraschung bzw. große Enttäuschung, Anm.). Am Mittwoch musste Noch-Mehrheitseigentümer Kovats auf der A-TEC-Hauptversammlung seinen Antrag, die Gruppe um rund 210 Millionen Euro an Contor zu verkaufen, zurückziehen. Damit ist der Verkauf vorerst geplatzt.

Als Grund dafür nannte Kovats die Klage des unterlegenen Bieters Penta. Wegen des Gangs des tschechisch-slowakischen Finanzinvestors vor das Wiener Handelsgericht war der Käufer für die Kupferhütte Brixlegg - die Investmentgesellschaft Solstice des pakistanischen Milliardärs Alshair Fiyaz - abgesprungen. Dadurch fehlen für die Erfüllung der Gläubiger-Quote von 47 Prozent rund 90 Millionen Euro.

Zeitdruck

Jetzt wird wieder mit der Penta-Gruppe verhandelt, die das einzige Angebot für eine Übernahme der gesamten verbliebenen A-TEC gelegt hatte. Unter enormem Zeitdruck: Denn die rund 210 Millionen Euro müssen bis spätestens Freitag um Mitternacht auf dem Konto von Sanierungsverwalter Matthias Schmidt sein. Gelingt dies nicht, ist wieder Schmidt am Zug. Er muss dann im Interesse der Gläubiger die A-TEC - entweder als Konzern oder in Einzelteilen - im Interesse der Gläubiger verkaufen. Diese sehen ihre Quote dann nicht wie geplant noch heuer, die Verwertung kann sich auch ein Jahr oder länger hinziehen.

Emco Für Kovats wäre das ein weiterer Schlag ins Kontor: Nach den bisherigen Plänen wäre der Salzburger Werkzeugmaschinen-Hersteller Emco auch nach dem Abverkauf im Eigentum der derzeitigen Mehrheitsaktionäre - Kovats und Vorstandskollege Christian Schmidt halten gemeinsam gut 73 Prozent - geblieben. Beim Verkauf durch den Sanierungsverwalter würde auch Emco zugunsten der Gläubiger versilbert. Mit dem Einstieg bei der damals insolventen Emco hatte Kovats 1997 den Aufbau des Mischkonzerns begonnen.

Die Verhandlungen mit Penta - das "alte" Angebot wurde vom A-TEC-Aufsichtsrat wegen des hohen Fremdkapital-Anteils für die Finanzierung abgelehnt - allerdings laufen zäh. Denn zwischen der Investorengruppe und Kovats hängt der Haussegen gewaltig schief. Kovats hatte Penta vorgeworfen, dass der Fonds von früheren KGB-Mitgliedern gegründet worden sei und dass nicht nachvollziehbar sei, woher die Gelder stammen. Penta hatte daraufhin - der KURIER berichtete - vor weiteren Verhandlungen auf einer Entschuldigung Kovats' bestanden.

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