Verdi: Ryanair missbraucht Coronakrise für Sozialdumping

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Nicht nur in Österreich, auch in Deutschland befindet sich Ryanair in einem Arbeitskampf mit der Gewerkschaft.

Die deutsche Gewerkschaft Verdi hat der Fluggesellschaft Ryanair vorgeworfen, die Coronakrise gegen die eigenen Beschäftigten zu missbrauchen. Die in Deutschland aktive Ryanair-Tochter Malta Air wolle Tarifverträge unterlaufen und bis zu 1.200 Kabinenbeschäftigte kündigen, um sie anschließend zu Dumping-Konditionen wiedereinzustellen, erklärte die Gewerkschaft am Mittwoch in Berlin.

Kürzungen

Geplant seien Kürzungen um 10 Prozent bei den Flugbegleitern und 20 Prozent im Cockpit. Auch solle es keine unbefristeten Verträge mehr geben. In Österreich befindet sich Ryanair ebenfalls in einem Arbeitskampf mit der Gewerkschaft, hier geht es um die Ryanair-Tochtergesellschaft Laudamotion, deren Schließung unmittelbar droht.

"Wir werden nicht akzeptieren, dass ein Unternehmen mit liquiden Mitteln von 4 Milliarden Euro von den Beschäftigten Einkommensverzicht fordert und diese damit Gefahr laufen, an die Armutsgrenze zu geraten", sagte die verdi-Gewerkschaftssekretärin Susana Pereira-Ventura.

Probleme

Ryanair hatte zuletzt gegen Staatshilfen für die deutsche AUA-Konzernmutter Lufthansa und andere Airlines gewettert, nimmt aber selbst die Lohnsubventionen in mehreren europäischen Ländern in Anspruch.

Große Probleme gebe es auch bei der Tochter Lauda, die bisher an den Flughäfen Stuttgart und Düsseldorf aktiv war, berichtete Verdi.

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