Politische Kehrtwende: EVP-Chef kündigt "Aus vom Verbrenner-Aus" an

European People's Party Congress in Valencia
EVP-Chef Manfred Weber kündigt einen Vorschlag zur Rücknahme des Verbrenner-Aus an. Das Ziel der Klimaneutralität bleibt trotzdem bestehen.

Zusammenfassung

  • EVP-Chef Manfred Weber kündigt Vorschlag zur Rücknahme des EU-Verbrenner-Verbots an, Ziel der Klimaneutralität bleibt bestehen.
  • Weber fordert offene Wege zur Klimaneutralität, darunter virtuelle Auto-Universität, KI-Gigafabriken und Testregionen für neue Technologien.
  • Hintergrund ist die EU-Verordnung von 2023 zur 100-Prozent-Emissionssenkung, während Branchenvertreter eine Absenkung der Quote fordern.

EVP-Chef Manfred Weber hat angekündigt, dass das von der EU beschlossene Aus für Verbrennungsmotoren zurückgenommen wird. "Ich verspreche den Europäern das Aus vom Verbrenner-Aus", sagte der Vorsitzende der Europäischen Volkspartei (EVP) der Welt am Sonntag

"Aus vom Verbrenner-Aus": An Klimaneutralität trotzdem festhalten

Im Herbst solle dazu ein Vorschlag vorgelegt werden. Am Ziel der Klimaneutralität wolle er zwar festhalten, betonte Weber, der Weg dorthin müsse jedoch offenbleiben.

Weber stellte der Zeitung ein "Vier-Punkte-Auto-Versprechen für Europa" vor. Neben der Rücknahme des Verbrenner-Aus fordert er eine virtuelle Auto-Universität, den Einsatz von "KI-Gigafabriken" zur Fahrzeugentwicklung sowie Testregionen für neue Technologien wie autonomes Fahren. Zudem will er in den Dialog mit Beschäftigten der Autoindustrie intensivieren.

"Ideologischen Fehler müssen korrigiert werden"

"Die ideologischen Fehler der vergangenen Legislaturperiode müssen korrigiert werden", sagte Weber und rief die Sozialdemokraten zur Unterstützung auf. "Es ist wichtig, dass wir Jobs in der Autoindustrie sichern und die Arbeiter für uns gewinnen." Womöglich lasse sich auf diese Weise auch der Aufstieg der Rechtspopulisten verlangsamen, so Weber.

EU-Verordnung 2023: Senkung der Pkw-Emissionen um 100 Prozent

Hintergrund ist eine EU-Verordnung von 2023, die eine Senkung der Pkw-Emissionen um 100 Prozent vorsieht und damit faktisch das Aus für Verbrennungsmotoren bedeutet. Der Chef des französischen Autozulieferers Valeo, Christophe Périllat, plädiert laut Welt am Sonntag für eine Absenkung der Quote auf 90 Prozent. 

Dies würde weiterhin den Einsatz von Plug-in-Hybriden und Range Extendern ermöglichen.

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