Veranlagung: "Die Kunden trauen sich wieder mehr"

Veranlagung: "Die Kunden trauen sich wieder mehr"
Finanzdienstleister Swiss Life profitiert von zunehmendem Interesse an Wertpapieren.

Die Sparzinsen sind im Keller, die Börsen boomen. Das spürt auch der Finanzdienstleister Swiss Life. "Die Kunden trauen sich wieder mehr, wollen aber Schwankungen begrenzen", sagt Swiss-Life-Chef Christoph Obererlacher. "Die Menschen beschäftigen sich vermehrt mit Inflation und Kapitalertragssteuer." Bei einer vernünftigen Strategie seien sie für eine höherwertige Veranlagung offen.

Diese sieht bei Swiss Life so aus, dass gemeinsam mit dem einzelnen Kunden eine Auswahl aus 18 Investmentfonds getroffen wird, in die als Basis veranlagt wird. Bei diesen Fonds könne die Aktienquote bei sehr schlechter Marktlage auch auf null Prozent gesenkt werden. Darüber hinaus stehen 300 weitere Fonds aus 20 Kategorien zur Verfügung. "Wir bieten keine Einzeltitel oder Zertifikate an", so Obererlacher.

Veranlagung: "Die Kunden trauen sich wieder mehr"
Geschäftsführer von Swiss Life Select Österreich, Christoph Obererlacher
Die Mehrzahl der Kunden investiere in eine ausgewogene Veranlagung (maximal 50 Prozent Aktien), im Durchschnitt 15.000 Euro. "In vielen Fällen raten wir, nicht zu aggressiv in den Markt zu gehen, sondern lieber monatlich einzuzahlen", sagt Obererlacher. Denn man habe eine konservativere Einschätzung der Lage an den Börsen als noch vor einem halben Jahr. Mit 110.000 Kunden ist Swiss Life in Österreich doppelt so groß wie die Nummer zwei. Rund zwei Drittel des Portfolios entfallen auf Versicherungen (Leben, Sach, Unfall). Die Zahl der Neukunden lag mit 5037 unter dem Vorjahreswert (5432). Dies sei zurückzuführen auf die strategische Neuausrichtung hin zu vermögenden Privatkunden. "Ab 50.000 bis 250.000 Euro Vermögen gibt es eine Marktlücke", sagt Obererlacher.

Vergangenheit

Swiss Life, Tochter des gleichnamigen Schweizer Konzerns, ist die Nachfolgegesellschaft von AWD. Dieser war in Österreich mit Klagen Tausender mutmaßlich geschädigter Kleinanleger konfrontiert. Diese Probleme seien nach einem Generalvergleich (Kosten: 7 Mio. Euro) gelöst, versichert Obererlacher. Er ist seit 1994 bei dem Konzern, aber erst seit sieben Monaten Geschäftsführer. Im Vorjahr stieg das Vorsteuerergebnis von 1,9 auf 2,8 Mio. Euro.

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