Wer steckt hinter Stargate?
Getragen wird Stargate im Wesentlichen von drei Unternehmen. Neben OpenAI sind das der US-Softwarehersteller Oracle und der japanische Tech-Investor Softbank. Dessen Chefs Larry Ellison und Masayoshi Son stellten das Projekt auch gemeinsam mit Trump und Altman vor. Geld soll ebenso von MGX kommen, einem Investmentfonds aus den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Als Technologiepartner werden der US-Chiphersteller Nvidia, aber auch der Chipdesigner ARM genannt, an dem Softbank beteiligt ist. Rechenleistung soll auch von Microsoft zur Verfügung gestellt werden, das Anteile an OpenAI hält. Geplant ist das Projekt offenbar seit Längerem: Bereits vor einem Jahr wurde bekannt, dass OpenAI Geld für KI-Infrastruktur sucht und dafür bei etlichen Investoren vorstellig wurde.
Was ist bei dem Projekt konkret geplant?
Das Gemeinschaftsunternehmen, dem Softbank-Chef Son vorsteht, will heuer 100 Mrd. Dollar in den Bau von Rechenzentren in den USA investieren. 400 weitere Milliarden sollen in den nächsten Jahren folgen. Denn der Bedarf an Rechenleistung durch KI ist enorm gestiegen. Sie wird sowohl für das Training als auch für den Betrieb der Technologie benötigt. Das erste Datenzentrum mit einer Fläche von einer Million Quadratmetern wird laut Oracle-Gründer Ellison bereits in Texas gebaut.
500 Mrd. Dollar sind zwar eine beträchtliche Summe, der Investitionsbedarf in die Technologie ist aber enorm. Die Finanzfirma Blackstone rechnete bereits vor Stargate damit, dass allein in den USA in den nächsten fünf Jahren eine Billion, also tausend Milliarden Dollar, in den Bau von Datenzentren fließen werden. Weltweit sollen es noch einmal so viel sein. Allein Microsoft kündigte Anfang Jänner für das heurige Jahr 80 Mrd. Dollar Investitionen in KI-Infrastruktur an.
Wie kann der hohe Energiebedarf gedeckt werden?
Im Vergleich zu einer Google-Suche beansprucht eine Abfrage bei ChatGPT die zehnfache Rechenkapazität, das Erstellen eines KI-Bildes sogar 50 Mal so viel. Entsprechend hoch ist der Energieverbrauch. Große US-Betreiber wie Amazon Web Services (AWS), Microsoft, aber auch Google haben sich deshalb zuletzt umfangreiche Atomstrom-Kontingente gesichert und auch in Mini-Atomkraftwerke investiert, um den Energiehunger der Künstlichen Intelligenz zu stillen.
Trump deutete bei der Stargate-Präsentation an, dass er auf Notstandserklärungen zurückgreifen werde, um den Bau von Energieinfrastruktur für das Projekt zu beschleunigen. Auch sein Vorgänger Joe Biden unterzeichnete noch kurz vor Ende seiner Amtszeit einen Erlass, der den Bau von Ökostromanlagen für die Versorgung von Datenzentren vereinfachen sollte.
Was bedeutet das Projekt für die Weiterentwicklung von KI?
Bei Stargate soll zunächst der Gesundheitsbereich im Vordergrund stehen und KI etwa für die Bekämpfung von Krankheiten zum Einsatz kommen, kündigte Oracle-Chef Ellison an. Darauf wird man sich aber nicht beschränken: OpenAI arbeitet an der Entwicklung einer sogenannten Allgemeinen Künstlichen Intelligenz oder AGI (Artificial General Intelligence). Mit AGI sind hochgradig autonome Systeme gemeint, die anders als derzeit gängige Modelle nicht auf bestimmte Bereiche, etwa Sprachausgabe oder Bilderkennung, beschränkt sind.
Die Systeme sollen in der Lage sein, jede intellektuelle Aufgabe zu lösen, die auch von einem Menschen gelöst werden kann und auch eigenständig neue Fähigkeiten entwickeln, ohne dafür speziell programmiert werden zu müssen. AGI soll selbstständig Entscheidungen treffen können. „Wir glauben, dass der neue Schritt, entscheidend dafür ist“, heißt es in einer Mitteilung von OpenAI.
Die Aktien der beteiligten Unternehmen haben am Mittwoch jedenfalls kräftig von der Ankündigung profitiert. Die Oracle-Papiere legten zeitweise um neun Prozent zu, Softbank verteuerten sich um mehr als zehn Prozent.
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