US-Konjunktur kommt schneller aus der Talsohle

epa03521257 The U.S. Capitol is pictured on the night the U.S. appears set to go over the so-called fiscal cliff in Washington, DC, USA 31 December 2012. The House and Senate may vote on legislation on January 01 to deal with the imposed spending cuts and increased tax rates from going over the fiscal cliff. EPA/JIM LO SCALZO
OECD-Prognose: Zinssenkung könnte Eurozone helfen.

Dank vermehrter Investitionen und Exporte ist die US-Wirtschaft im vierten Quartal 2012 etwas schneller gewachsen als bisher angenommen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 0,4 Prozent, wie das US-Handelsministerium am Donnerstag mitteilte. Bis dato lag die Berechnung bei plus 0,1 Prozent. Trotz der Revision ist das der kleinste Zuwachs seit Anfang 2011. Im dritten Quartal waren es noch 3,1 Prozent Wachstum. Grund für den Abschwung am Jahresende waren geringere Rüstungsausgaben infolge der rigiden Sparpolitik.

Die OECD rechnet aber mit einem starken Comeback zu Jahresbeginn: Im ersten Quartal soll das BIP um 3,5 Prozent zulegen. „Die lockere Geldpolitik scheint auf die Realwirtschaft durchzuschlagen, während der private Konsum an Schwung gewinnt“, teilte die OECD mit. Die US-Notenbank Fed will ihren Leitzins bei Null halten, solange die Arbeitslosenquote über 6,5 Prozent verharrt – vorausgesetzt, es droht keine Inflationsgefahr.

Die OECD empfiehlt der Eurozone, ihre Leitzinsen (derzeit 0,75 Prozent) ebenfalls zu senken, um die Wirtschaft anzukurbeln. „Bei einer geringen Inflation ist dies gerechtfertigt“, sagt OECD-Chefökonom Pier Carlo Padoan. Im Februar lag sie bei 1,8 Prozent. Damit ist laut den Maßstäben der Europäischen Zentralbank Preisstabilität gegeben und eine Zinssenkung argumentierbar. Bei der letzten Sitzung des EZB-Präsidiums Anfang März gab es jedoch kein Signal, dass dies bald geschehen könnte.

Deutschland

Ein Problem sind die nach wie vor wirtschaftlich großen Unterschiede innerhalb der Eurozone. Deutschland zieht anderen Staaten regelrecht davon. Die OECD sagt dem Land für das erste Quartal ein Wachstum von 2,3 Prozent voraus. In Frankreich hingegen wird es ein Minus von 0,2 Prozent geben und Italien werde ohnehin das gesamte Jahr in der Rezession bleiben, so die OECD.

In Österreich stagnierte laut dem Bank Austria-Einkaufsmangerindex das Wachstum im ersten Quartal. Für das Gesamtjahr wird ein Zuwachs von 0,9 Prozent erwartet. Der Index fiel wegen sinkender Aufträge im März um 0,2 auf 48,1 Punkte. Ab 50 Punkten signalisiert er Wachstum.

Kommentare