Man merkt, wie stark Spanien von der Pandemie betroffen war. Bevor Touristen eine Fähre - etwa jene auf die Nebeninsel Formentera - betreten dürfen, wird Fieber gemessen. Jeder Passagier bekommt Desinfektionsmittel auf die Hand gesprüht. Die Einhaltung der Maskenpflicht wird kontrolliert.
Ähnlich diszipliniert sind die Ibizenker auf offener Straße. Selbst wer sich nur allein oder in kleinen Gruppen bewegt, ohne dass jemand anderer in der Nähe ist, trägt in der Regel Mund-Nasen-Schutz - auch bei mehr als 30 Grad, die es im Juli und August untertags auf Ibiza fast immer hat.
Die Polizei kontrolliert die Einhaltung der Corona-Bestimmungen in der Gastronomie - unangekündigt, wie eine Kellnerin eines kontrollierten Restaurants erzählt. Die Kontrolle dauert über 30 Minuten, alles wird dokumentiert, die Mindestabstände zwischen den Tischen sowie ausreichend Platz auf dem Weg ins Innere des Lokals geprüft.
Auch in Beachclubs an den diversen Stränden von Ibiza wird stark darauf geachtet, dass zwar ein wenig Laune für die Gäste gemacht wird - durchaus auch mit lauter DJ-Musik. Besagte DJs achten aber penibel darauf, dass sie nur zwei Anheizer hintereinander spielen und dann sofort wieder zu ruhigerer Chillout-Musik übergehen, um die Stimmung nicht zum Kochen zu bringen.
Ausnahme zu diesem vorbildlichen Verhalten bietet eine Ansammlung von wenigen Nachtlokalen in Ibiza Stadt, unweit des Hafens. Hier stehen die Barhocker und -tische vor den Lokalen so eng beieinander, dass an einen Mindestabstand nicht zu denken ist - dementsprechend voll ist auch die Straße, die von diesen Lokalen gesäumt ist. Bis nach Sperrstunde tummeln sich die vorwiegend Unter-35-Jährigen dort.
Dabei handelt es sich um keine einmalige Ausnahme - das Szenario ist jeden Tag das gleiche. Die Polizei patrouilliert nicht unweit dieser Ansammlung, unternimmt aber nichts.
Fazit: Urlaub auf Ibiza funktioniert, für die Sicherheit ist im Großen und Ganzen gesorgt. Party gibt es allerdings nirgends - somit sieht die Zeit auf der Partyinsel anders aus als gewohnt. Anstelle von feiern wird entspannt - das sieht man auch an den trotz geringerer Touristenzahlen gut gefüllten Stränden.
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