Unlautere Praktiken bei Reiseportalen

Sonne, Sand und Meer. Die Vorfreude auf den Urlaub sollte nicht davon ablenken, wichtige Informationen vom Anbieter einzufordern.
Das Ergebnis - 69 Prozent der Websites informieren schlecht und verschleiern Kosten.

32 Prozent der Konsumenten in der EU, die über einen Internetzugang verfügen, buchen Flugtickets und Hotelzimmer online – Tendenz steigend. "Sie müssen sich darauf verlassen können, dass die Online-Buchung sicher und zuverlässig funktioniert", sagt Neven Mimica, EU-Kommisar für Verbraucherpolitik.

Wer seinen Urlaub über ein Reiseportal im Internet bucht, muss zum Beispiel sofort auf die tatsächlichen Endkosten hingewiesen werden. Viele Websites missachten jedoch diese und andere Regeln. Das ist das Ergebnis einer EU-weiten Untersuchung, die von den nationalen Verbraucherschutzbehörden durchgeführt wurde.

Viele Mängel

Nur 31 Prozent der 552 in ganz Europa überprüften Websites hielten der Kontrolle stand. Bei den übrigen 69 Prozent wurden Mängel festgestellt. Geprüft wurden Anbieter von Hotels und Flügen sowie Zwischenhändler. In Österreich wurden neun Anbieter unter die Lupe genommen, sechs von ihnen informierten nicht den Anforderungen entsprechend.

Die Aktion wurde gestartet, weil Konsumenten gerade in diesem Bereich häufig mit Problemen und fehlenden Informationen konfrontiert sind. 2013 verzeichneten die europäischen Verbraucherzentralen 5950 Beschwerden betreffend (online) gebuchter Flugreisen. "Ich werde nicht ruhen, bis die Rechte der Verbraucher uneingeschränkt geachtet werden und ich werde versuchen, dieses Ziel mithilfe der bestehenden Möglichkeiten zu erreichen", betonte der EU-Kommissar für Verbraucherpolitik.

Geprüfte Punkte

Kontrolliert wurden alle wesentlichen Informationen zu der angebotenen Dienstleistung. Diese müssen leicht zugänglich sein und verständlich formuliert werden. Neben der Kostentransparenz ist die Information über die Identität des Anbieters sowie Kontakt- und Beschwerdemöglichkeiten ein wesentlicher Punkt.

In der Zwischenzeit hat der Großteil der beanstandeten Anbieter auf die Kritik reagiert und ihre Webseiten dem europäischen Verbraucherrecht angepasst. Gegen 209 Anbieter, die ihre unlauteren Praktiken nicht korrigieren wollten, laufen derzeit rechtliche Maßnahmen.

Tipps

Darauf sollten Konsumenten bei einer Online-Reisebuchung achten:

Flug und Hotelzimmer

Daten zu Reiseroute und Zeitplan, zur Fluggesellschaft sowie Name und Anschrift des Hotels ausdrucken.

Kontakt

Name, Mailadresse und Postanschrift des Anbieters speichern.

Storno

Kann man die Reise stornieren und ist das kostenpflichtig?

Kosten

Wie hoch ist der Endpreis und gibt es fakultative Kosten, die bereits vorausgewählt wurden?

Vertragsbedingungen

Die allgemeinen Geschäftsbedingungen des Anbieters sollten vor Abschluss ausgedruckt werden. Hier sind auch die Stornobedingungen geregelt.

Problem

Entspricht das Hotel nicht der gebuchten Leistung, kann man eine Verbraucherorganisation kontaktieren.

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