Uniqa: Trotz hoher Unwetterschäden klar höheres Ergebnis
Die börsenotierte Uniqa hat ein relativ starkes Geschäftsjahr 2023 hinter sich. Das Konzernergebnis stieg um 18,3 Prozent auf 302,7 Mio. Euro. Den Aktionären winkt eine Dividende von 57 Cent je Aktie (2022: 55 Cent). Die Dividendenrendite beträgt damit 7,9 Prozent.
Die Betroffenheit von der Signa-Pleite rund um Investor Rene Benko ist mit einem Abschreibungsbedarf von acht Millionen aus einer Anleihe relativ gering. Der Versicherungskonzern hat Veranlagungen in Höhe von rund 20,4 Milliarden Euro.
An künftigen Herausforderungen nennt Uniqa-Vorstandschef Andreas Brandstetter den Klimawandel und die massiv steigenden Schäden durch Unwetter. Dazu komme die Alterung der Gesellschaft, die den Marktführer in der privaten Krankenversicherung (Marktanteil: 44 Prozent) auf Trab hält. In den Gesundheitsbereich wird deshalb weiter kräftig investiert – von der Telemedizin in Osteuropa bis hin zu den Privatspitälern, die die Uniqa in Österreich betreibt.
Konkret sind im abgelaufenen Geschäftsjahr die Prämien um 9,7 Prozent auf rund 7, 2 Milliarden Euro gestiegen. Geholfen hat hier unter anderem die streckenweise zweistellige Inflation im Vorjahr, die etwa eine Anhebung der Krankenversicherungsprämien um neun Prozent erlaubt hat.
Sehen lassen kann sich auch das Kapitalanlageergebnis. Es stieg von 180 auf 589 Millionen Euro. Hier waren die kräftig gestiegenen Zinsen ein hilfreicher Hintergrund. Man habe mit Anleihen gut verdient, sagte Finanzchef Kurt Svoboda bei der Präsentation der vorläufigen Bilanz.
Heuer Russland-Exit
Auch das Ergebnis vor Steuern lag mit 426 Millionen über 2022 (422 Mio. Euro). Einen besonders positiven Beitrag dazu leistete das internationale Geschäft, in dem Russland nicht mehr inkludiert ist. Brandstetter geht davon aus, dass der angestrebte Verkauf der Russland-Tochter noch im ersten Halbjahr von Moskau genehmigt werde.
Für 2024 strebt er erneut ein Prämienwachstum um zehn Prozent an und will die Profitabilität steigern. Die Bereiche Unfall- und Krankenversicherung laufen gut, im Lebensbereich tut sich die Uniqa wie andere Versicherer schwerer. Mit der Politik verhandle man über die Stärkung der betrieblichen und privaten Säule zur Pensionsvorsorge. Außerdem verwies der Uniqa-Chef auf die seit Jahren diskutierte Feuerversicherung, in die eine Naturkatastrophen-Versicherung inkludiert werden könnte.
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