UNIQA glaubt weiterhin an Osteuropa

UNIQA in Kiew.
Der Versicherer zieht sich aus keinem Land zurück. Nach einem Rekordergebnis steigt die Dividende.

Während einige Banken und Versicherungen Osteuropa zumindest teilweise den Rücken kehren, bleibt die UNIQA der Region treu. "Trotz aller Schwankungen glauben wir an Osteuropa", sagt Vorstandschef Andreas Brandstetter. "Diese Region ist die einzige Chance, die wir haben." Nur in zwei der 15 Länder im Osten sei man negativ – in Rumänien (minus zehn Mio. Euro), wo heuer der Turnaround angepeilt wird, sowie in Ungarn (minus 4,5 Mio. Euro).

Im Krisenland Ukraine, wo die UNIQA die Nummer eins ist, gab es einen Gewinn von 7,3 Mio. Euro. "80 Prozent des Geschäfts werden westlich von Kiew gemacht", so Brandstetter. Die Krim wurde zwar aufgegeben, die Verträge anderen Versicherungen überschrieben. Das Potenzial sei aber noch riesig. Jeder Ukrainer gibt im Durchschnitt rund 45 Euro im Jahr für Versicherungen aus, in Österreich sind es 2000 Euro.

In Russland (Nummer acht) betrug der Ergebnisbeitrag 5,6 Mio. Euro. Hier erfolgt der Vertrieb ausschließlich über den Miteigentümer Raiffeisen. Dies sei auch in Polen so, wo sich die RBI zurückzieht. Der Ausfall von 35 Mio. Euro an Verkaufsvolumen sei aber verkraftbar.

Die Kundenzahl legte konzernweit um 700.000 auf zehn Millionen zu. Insgesamt stieg das Ergebnis zum Vorjahr von 284,7 auf den Rekordwert von 289,9 Mio. Euro. Die Dividende wird von 35 auf 42 Cent je Aktie erhöht. Somit werden 45 Prozent des Ergebnisses ausgeschüttet.

Brandstetter will das Kerngeschäft weiter forcieren. Daher soll heuer erneut ein Immobilienpaket veräußert werden. Der Anteil an der Strabag kann jedoch vertraglich erst 2017 verkauft werden. "In zehn Jahren werden wir höchstwahrscheinlich nicht mehr in diesem Umfang beteiligt sein."

Die UNIQA hält zudem 25 Mio. Euro an Anleihen der Hypo-Abbaueinheit Heta. Diese muss sie nach dem Schuldenschnitt teilabschreiben. Rechtliche Schritte gegen den Bund sind geplant.

Kommentare