Union Investment erlitt durch Wirecard-Pleite 243 Mio. Euro Schaden

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Vorstandschef: "Wir werden gegen das Unternehmen und seine Verantwortlichen klagen."

Die Fondsgesellschaft Union Investment fordert nach dem Wirecard-Bilanzskandal Schadenersatz von dem insolventen deutschen Zahlungsanbieter.

Kollaps

"Wir werden gegen das Unternehmen und seine Verantwortlichen klagen", sagte Vorstandschef Hans Joachim Reinke dem "Handelsblatt" in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview. Den Anlegern in Fonds von Union Investment sei durch den Kollaps des Zahlungsanbieters ein Schaden von 243 Millionen Euro entstanden.

Bei Wirecard dürfte aber nicht mehr viel zu holen sein. Gläubiger haben nach der Insolvenz mehr als zwölf Milliarden Euro an Forderungen geltend gemacht.

Weitere Optionen prüfen

Die Fondsgesellschaft der Volks- und Raiffeisenbanken ließ offen, ob sie dem Beispiel anderer Anleger folgen wird, die den Wirtschaftsprüfer EY und Behörden ins Visier genommen haben. "Weitere Klageoptionen prüfen wir derzeit", sagte Reinke.

Wirecard kollabierte im Juni, nachdem in der Bilanz ein Loch von mehr als 1,9 Mrd. Euro aufgeklafft war. Die Staatsanwaltschaft wirft dem früheren Vorstandschef Markus Braun und weiteren Managern unter anderem gewerbsmäßigen Bandenbetrug vor. Das Unternehmen soll seine Bücher mithilfe von Luftbuchungen jahrelang geschönt haben.

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