UniCredit im vierten Quartal im Minus, aber Gewinn im Gesamtjahr

UniCredit im vierten Quartal im Minus, aber Gewinn im Gesamtjahr
Grund für das Minus ist die Restrukturierung. Österreich-Division (Bank Austria) 2021 mit einem Gewinn.

Kosten im Zusammenhang mit der geplanten Restrukturierung haben der italienischen Bank-Austria-Mutter Unicredit im vierten Quartal 2021 einen Verlust eingebrockt. Das Minus belief sich von Oktober bis Dezember auf 1,44 Mrd. Euro, wie die Bank am Freitag mitteilte. Von der Bank befragte Analysten und Analystinnen hatten mit einem Verlust von 1,15 Mrd. Euro gerechnet.

2021 lag der Gewinn bei 1,5 Mrd. Euro, nach einem Verlust von knapp 2,8 Mrd. Euro im Jahr davor, wie die Bank am Freitag mitteilte. Bereinigt um Sondereffekte wie den Kosten für Stellenabbau lag der Gewinn bei 3,9 Mrd. Euro - nach 1,3 Mrd. Euro im Jahr davor. Die Erträge beliefen sich auf 18 Mrd. Euro, angepeilt hatte UniCredit 16 Milliarden.

Rückenwind

Das Jahresergebnis liefert dem neuen Chef Andrea Orcel Rückenwind für seine Pläne, in den kommenden Jahren Erträge und Gewinn zu steigern und mehr Geld an die Aktionärinnen und Aktionäre auszuschütten. Die Anteilshaber sollen in Summe 3,75 Mrd. Euro bekommen, 1,17 Milliarden davon als Dividende und 2,58 Milliarden über ein Aktienrückkaufprogramm.

Auch in der Österreich-Division (Bank Austria ohne Corporate/Investmentbanking) der Bank stand im vierten Quartal 2021 ein (unbereinigter) Verlust von 230 Mio. Euro zu Buche, nach minus 57 Mio. Euro im Vorjahresquartal. Im Gesamtjahr stieg der Gewinn allerdings von 18 Mio. Euro im Jahr 2020 auf 109 Mio. Euro kräftig an. Unterstützt haben niedrigere Risikokosten und das operative Geschäft.

Rückgang

Im Gesamtjahr gingen die Kreditrisikokosten der Bank Austria wieder deutlich zurück, zum Ende des Jahres standen sie bei 27 Basispunkten des durchschnittlichen Kreditvolumens, nach 63 Basispunkten Ende 2020. Das Kundenkreditvolumen der Bank lag zum Ende 2021 bei 66,1 Mrd. Euro.

Die operativen Einnahmen stiegen im Jahresvergleich um rund 6,2 Prozent auf 1,87 Mrd. Euro. Eine deutliche Steigerung gab es im Handelsergebnis, das von 60 Mio. auf 104 Mio. Euro zulegte. Auch die Einnahmen aus Dividenden und anderen Kapitalbeteiligungen legten um 73,8 Prozent auf 179 Mio. Euro zu.

Kostenquote verbessert

Die Einnahmen aus Gebühren und Provisionen erhöhten sich indessen um 6,8 Prozent auf 697 Mio. Euro, die Nettozinseinnahmen fielen um 5 Prozent auf 856 Mio. Euro zurück. Das operative Ergebnis lag um 17,1 Prozent höher bei 706 Mio. Euro.

Die Kostenquote - das Verhältnis der Kosten zu den Einnahmen - verbesserte sich trotz der hohen Restrukturierungskosten von 65,8 Prozent auf 62,3 Prozent. Die Personalkosten gingen dagegen leicht um 1,3 Prozent auf 613 Mio. Euro zurück. 2021 waren in der Bank Austria 5.118 Mitarbeiter (Vollzeitäquivalente) beschäftigt, das sind um 236 Vollzeitäquivalente weniger als zum Ende 2020.

Umbau

Im Sommer 2021 baute die UniCredit ihre Konzernstruktur um. Seitdem zählt Österreich nicht mehr zur Sparte Westeuropa, sondern gemeinsam mit Slowenien, Slowakei, Ungarn und Tschechien zum Bereich Zentraleuropa. Für den gesamten Raum Zentraleuropa stand im vierten Quartal 2021 ein Verlust von 176 Mio. Euro unterm Strich, im Gesamtjahr 2021 blieb dagegen ein Plus von 486 Mio. Euro übrig.

Kommentare