Ungarn: Hohe Verluste und Ende der Expansion

Ungarn: Hohe Verluste und Ende der Expansion
Bankensteuer und reformierte Fremdwährungskredite: Banken haben in Ungarn nur wenig zu lachen.

Die im Land vertretenen heimischen Banken stöhnen unter den Belastungen durch Ungarns Regierung. Im Vorjahr wurde die Bankensteuer eingeführt, heuer folgte die Möglichkeit der Konvertierung von Fremdwährungskrediten in Forint zu einem für Kreditnehmer günstigeren Wechselkurs.

Der Forint verlor in den vergangenen Monaten stark an Wert. Nun müssen Betroffene mehr zurückzahlen als ursprünglich berechnet. Eigentlich sollten die Banken die volle Last schultern. Vor Kurzem einigte man sich, dass der ungarische Staat ein Drittel der Gesamtkosten von geschätzten drei Milliarden Euro übernimmt.

320 Millionen Verlust

Die Raiffeisen Bank International (RBI) erwartet heuer in Ungarn einen Verlust von 320 Millionen Euro, bei der Erste Group betrug das Minus allein bis September 532 Millionen Euro. Die Bank Austria hält in Ungarn zwar nur fünf Prozent Marktanteil, wollte aber durch die Zahl der Filialen von derzeit 135 auf 255 kräftig aufstocken. Dieser Plan liegt nun auf Eis. Die Erste schließt 43 Filialen und baut bis zu 450 Jobs ab. Die RBI trennt sich von rund 330 Mitarbeitern und schließt zehn ihrer insgesamt 141 Filialen.

Die Österreichische Volksbanken AG (ÖVAG) muss wegen der Verluste in Ungarn beim Verkauf ihrer Osttochter VBI den Verkaufspreis von 585 Millionen Euro auf kolportierte 500 Millionen Euro reduzieren. Der Deal mit der russischen Sberbank soll bis Mitte Februar endgültig fix sein.

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