Umweltconsulting: e² group schlittert in die Pleite
Über steirische e² group umweltengineering GmbH mit Sitz in Seiersberg wurde am Donnerstag am Landesgericht Graz ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet. Das berichten die Gläubigerschutzverbände AKV, Creditreform und KSV1870 dem KURIER. Das Unternehmen beschäftigt 22 Mitarbeiter und ist an drei weiteren Gesellschaften mit 43 Mitarbeitern beteiligt. Es unterhält Standorte in Admont, Pinkafeld, Fohnsdorf und Vorderstoder sowie im bulgarischen Plovidiv.
Das Unternehmen beschäftigt sich mit Planungs- und Ingenieurleistungen in den Sparten Abwasserentsorgungsanlagen, Kläranlagen und Kanalsystemen, sowie in den Bereichen Wasserkraft, Biogas und Biomasse und Windkraft. Es zählt zu den größten Consultingbüros der Steiermark. Auch ist man im Hochbau tätig. „Im Mittelpunkt stehen innovative, nachhaltige und ökonomische Lösungen sowie die Nutzung alternativer Energien, wobei man sich insbesondere auf die Bauphysik und das Klimadesign konzentriert“, heißt laut Firmenangaben.
Die Pleite-Ursachen
„Hauptauftraggeber sind Gemeinden und Städte, von denen man daher wirtschaftlich abhängig ist“, heißt es weiter. „Durch die zahlreichen Zusammenlegungen von Gemeinden und dem Sparprogramm der öffentlichen Hand sind zahlreiche Infrastrukturprojekte zurückgestellt worden, sodass ein drastischer Umsatz- und Auftragseinbruch zu verzeichnen war."
Während das Unternehmen im Jahr 2011 noch einen Umsatz in Höhe von rund fünf Millionen Euro erzielte, sollen heuer statt einem geplanten Umsatz von 2,2 Millionen Euro nur 1,2 Millionen Euro erwirtschaftet werden.
Dem Vernehmen nach soll es auch auf Gesellschafterebene zu Streitereien gekommen sein, die sich nachteilig auf die wirtschaftliche Entwicklung ausgewirkt haben. Der Versuch einer Trennung auf Gesellschafterebene sei an unterschiedlichen Vorstellungen gescheitert, heißt es weiter.
Zukunft fraglich
Die Schulden werden mit 1,454 Millionen Euro beziffert, davon entfallen 1,1 Millionen Euro auf Banken. Das Vermögen wird mit 900.500 Euro beziffert. Das Unternehmen soll zumindest kurzfristig fortgeführt und saniert werden. In diesem Zusammenhang hofft die Firma, dass die Hausbank verpfändete Forderungen freigibt, um die benötigte finanzielle Liquidität zu verschaffen.
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