Um Trump zu ärgern: Kalifornien kauft BMW- und VW-Dienstwägen

Um Trump zu ärgern: Kalifornien kauft BMW- und VW-Dienstwägen
Im Streit um strengere Abgasgesetze: Bundesstaat kauft ab 2020 nur noch bei Herstellern ein, die Klimaschutz befürworten.

Der Streit von Kalifornien mit der Regierung von Donald Trump ist um ein pikantes Detail reicher. Ab Jänner 2020 wird der Bundesstaat nur noch Dienstwägen von Autoherstellern kaufen, welche die Klimaschutzpolitik des "Golden State" unterstützen. 

Das kündigte der kalifornische Gouveneur Gavin Newsom Anfang der Woche an. Dazu zählen just die deutschen Hersteller Volkswagen und BMW, denen Trump unfairen Wettbewerb vorwirft.

Auf die falsche Seite gestellt

"Autohersteller, die sich auf die falsche Seite der Historie gestellt haben, werden um Kaliforniens Kaufkraft umfallen", kündigte der Demokrat in einem Statement an. Obwohl keine Automarken explizit genannt wurden, ist allen Beobachtern klar, was das bedeutet: Sacramento wird keine neuen Fahrzeuge von General Motors (GM), Toyota und Fiat Chrysler mehr anschaffen. Diese und einige weitere Autobauer hatten sich im Rechtsstreit um strengere Abgasgesetze auf Trumps Seite gestellt.

Hingegen dürfen Ford, Honda, Volkswagen und BMW auf Mehraufträge hoffen: Sie hatten sich im Juli mit Kalifornien darauf geeinigt, die strengeren Emissions-Standards des Bundesstaates umzusetzen. Diese orientieren sich eng an den strikteren Vorgaben zum Treibstoffverbrauch, welche die unter Trumps Vorgänger Barack Obama beschlossenen Gesetze vorgesehen hatten. Und von Trump gekippt wurden.

Nur noch Elektro- oder Hybridautos

Eine GM-Sprecherin bedauerte die Entscheidung gegenüber der "New York Times". Kalifornien schade sich selbst und seinen Klimazielen, wenn die Anschaffung von Elektroautos wie dem Chevy Bolt nicht mehr in Erwägung gezogen werde.

Zuvor hatte die Verwaltung in Sacramento schon mitgeteilt, dass ab sofort alle neu angeschafften Pkw Elektro- oder Hybridantrieb haben müssten. Laut NY Times umfasst der kalifornische Fuhrpark an die 51.000 Fahrzeuge, pro Jahr würden aber nur an die 2.000 bis 3.000 neu angeschafft. Bisher stellten Ford und GM mit 14.000 bzw. 10.000 Auto den größten Anteil.

Die Regierung in Washington konterte mit einer Kartelluntersuchung: Das Justizministerium lässt prüfen, ob Kaliforniens Deal mit Ford, Honda, VW und BMW die Wahlmöglichkeiten für Konsumenten einschränkt.

 

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