Um 10 Prozent mehr Arbeitslose als im Vorjahr

APA9946170 - 24102012 - WIEN - ÖSTERREICH: THEMENBILD - Ein Bauarbeiter bei der Montage eines Fassadenelementes im 46. Stock auf der Bausstelle des "Vienna DC Tower 1" anl. einer Presseführung am Mittwoch, 24. Oktober 2012, in Wien. Das Hochhaus ist nach seiner Fertigstellung mit 60 Geschoßen und 220 Meter Höhe das höchste Gebäude Österreichs. APA-FOTO: HERBERT NEUBAUER
Das Winterwetter ließ vor allem den Bau noch stehen. Der Anstieg bei Männern war weit höher als bei Frauen.

Die Arbeitslosigkeit ist im März in Österreich wegen des langen Winters (Video siehe unten) und des stehenden Baus im Vergleich zum selben Monat im Vorjahr auf 366.277 Menschen ohne Job gestiegen. Davon waren 76.232 Schulungsteilnehmer beim AMS, ein Plus von 11,4 Prozent oder 7794 Personen. Arbeitslos ohne Schulung waren 290.045 Österreicher - um 26.271 Personen mehr als im März 2012.

Österreich im EU-Vergleich top

Um 10 Prozent mehr Arbeitslose als im Vorjahr
Insgesamt stieg die Zahl der Menschen ohne Job um 10,3 Prozent - nach EU-Berechnungsmethode entspricht dies einer Quote von 4,8 Prozent, nach heimischer Methode 7,7 Prozent.

Trotz dieser schwachen Werte ist Österreich laut Sozialministerium damit sei 23 Monaten in Folge das Land mit der geringsten Arbeitslosigkeit.

Frauen weniger betroffen

Am Bau zeigt sich die negative realwirtschaftliche Auswirkung der lange anhaltenden kalten Jahreszeit heuer: Die Arbeitslosigkeit bei Männern ist im Vergleich zum März 2012 insgesamt nun um 14,1 Prozent höher gelegen; bei den Frauen waren jetzt "nur" um 4,2 Prozent mehr ohne Job.

Branchen

Rein am Bau explodierte die Zahl der Arbeitslosen um 27,2 Prozent oder knapp 10.000 Menschen auf 44.520 Arbeiter ohne Arbeitsstelle.

Laut Sozialministerium leiden aber auch die Branchen Landwirtschaft, Teile des Tourismus und Gastronomie und der Gartenbau unter der Witterung heuer.

Trotz des Winterwetters ist die Beschäftigung gegenüber dem Vorjahresmonat um 22.000 Menschen gestiegen. Damit waren 3,36 Mio. Österreicher erwerbstätig. Zudem haben laut Sozialminister Rudolf Hundstorfer 60.000 derzeit Arbeitslose - "mehr als 20 Prozent aller Arbeitslosen" - eine Jobzusage und würden die Arbeit in den kommenden Tagen und Wochen antreten.

Die Arbeitslosigkeit in der Eurozone ist im Februar dieses Jahres auf ihrem Höchstwert von 12,0 Prozent geblieben. Das ist genauso hoch wie im Jänner 2013. In der EU-27 wurde mit 10,9 Prozent ein neuer Rekord erreicht - im Jänner waren es 10,8 Prozent. Österreich verzeichnete im Februar mit 4,8 Prozent weiterhin die niedrigste Arbeitslosenrate. Den schlechtesten Wert verzeichnete Griechenland mit 26,4 Prozent vor Spanien (26,3 Prozent).

Bei der Jugendarbeitslosigkeit lag Österreich im Februar mit 8,9 Prozent auf dem zweitbesten Rang hinter Deutschland (7,7 Prozent). Der höchste Wert wurde aus Spanien mit 55,7 Prozent laut Eurostat vom Montag gemeldet, keine Jugendzahlen lagen u.a. aus Griechenland vor, das aber bereits Ende 2012 einen absoluten Höchstwert von 58,4 Prozent bei der Arbeitslosigkeit der unter 25-Jährigen verzeichnen musste.

Bei der Gesamtarbeitslosenquote ist Deutschland mit 5,4 Prozent hinter Österreich. Dann folgen Luxemburg (5,5 Prozent), Niederlande (6,2 Prozent), Rumänien (6,7 Prozent), Tschechien (7,2 Prozent), Dänemark (7,4 Prozent), Großbritannien (7,7 Prozent), Belgien und Finnland (je 8,1 Prozent), Schweden (8,2 Prozent), Slowenien (9,7 Prozent), Estland (9,9 Prozent), Polen (10,6 Prozent), Frankreich (10,8 Prozent), Ungarn (11,2 Prozent), Italien (11,6 Prozent), Bulgarien (12,5 Prozent), Litauen (13,1 Prozent), Zypern (14,0 Prozent), Irland (14,2 Prozent), Lettland (14,3 Prozent), Slowakei (14,6 Prozent) sowie die drei Schlusslichter Portugal (17,5 Prozent), Spanien (26,3 Prozent) und Griechenland (26,4 Prozent).

Nach Schätzungen von Eurostat waren im Februar 2013 insgesamt 26,34 Millionen Menschen in der EU arbeitslos, davon 19,1 Millionen in der Eurozone. Von der Jugendarbeitslosigkeit waren 5,7 Millionen unter 25-Jährige in der EU-27 betroffen, in der Eurozone lag diese Zahl bei 3,58 Millionen.

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