Politische Krisen kosten die AUA Millionen

Austrian Airlines bieten als erste Fluglinie den Gruppenkauf von Fluggutscheinen an
Der Vorstand hält trotzdem am Gewinnziel für 2014 fest. Weiterer Job-Abbau in Innsbruck.

Die anhaltenden Konflikte im Nahen Osten und die Eskalation in der Ukraine haben den Sparkurs der Lufthansa-Tochter AUA im ersten Quartal 2014 eingebremst. "Das sind Beträge, die in die Millionen gehen", bedauerte AUA-Chef Jaan Albrecht auf einer Telefonkonferenz. Der Umsatz sank krisenbedingt gegenüber dem Vorjahres-Quartal um 5,4 Prozent auf 403 Millionen Euro.

Die Airline musste die profitablen Flüge nach Tripolis und Bagdad vorläufig einstellen. Kiew wird derzeit nur ein Mal statt wie früher zwei Mal angeflogen. Nach Moskau und St. Petersburg wurde ein Flug pro Woche gestrichen, die AUA setzt außerdem kleinere Flugzeuge ein.

Der operative Verlust im traditionell schwachen ersten Quartal war heuer mit 54 Millionen Euro um zwei Millionen niedriger als 2013. Albrecht ist zuversichtlich, den operativen Gewinn des Gesamtjahres 2013 (25 Millionen Euro) heuer zu überflügeln. Bis Ende Mai will das Management mit dem Betriebsrat die Eckpfeiler des neuen Kollektivvertrages (KV) für die Piloten und Flugbegleiter ausverhandelt haben. Der KV wäre auch die Voraussetzung dafür, dass die AUA die geplanten neuen Ferienstrecken nach Mauritius und in die Karibik ertragreich fliegen kann.

In Innsbruck, der ehemaligen Zentrale der AUA-Tochter Tyrolean, wurde die Verwaltung geschlossen. Bis Ende 2014 sollen auch Teile der Technik, in der in Tirol rund 120 Mitarbeiter beschäftigt sind, in Wien konzentriert werden. Noch will Albrecht nicht genau sagen, wie viele Arbeitsplätze dadurch gestrichen werden. Er sprach von "mehr als zwei Hände voll".

Auf den Bundesländer-Airports werden über die sommerliche Hochsaison keine weiteren Flüge gestrichen, für den Winter will Albrecht aber nichts ausschließen. Reduktionen drohen auf der Strecke LinzWien, wenn die ÖBB ab Dezember 2014 die Fernzüge aus dem Westen direkt bis zum Flughafen Wien anbindet. Stattdessen sollen die Zubringerflüge von Linz nach Frankfurt zur Lufthansa forciert werden. Albrecht kritisierte wieder massiv die Ticketsteuer, die auf den Bundesländer-Flughäfen Passagiereinbußen verursache.

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