Heimische Firmen in Wartestellung

Heimische Firmen in Wartestellung
Seit dem Vorjahr stagnierten die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Österreich und der Ukraine.

Heimische Firmen in der Ukraine warten in der dortigen Krise vorerst noch ab, so der Wirtschaftsdelegierte in Kiew, Hermann Ortner, am Montag im Ö1-Mittagsjournal. Hoffnungsschimmer ist, dass die Investoren langfristig orientiert in die Ukraine gekommen seien und noch nicht abgezogen sind - auch wenn sie teils ihre Aktivitäten zurückfuhren, wie die AUA ihre Flugverbindungen.

Das "Investitionsinteresse ist derzeit null", so Ortner. Das sei aber bereits seit den Protesten im vergangenen Jahr - noch vor der Krim-Krise - der Fall. Der in der Ukraine bereits eng sitzende Gürtel müsse noch enger geschnallt werden, so Ortner. "Die ukrainische 'Währung hat ganz massiv an Außenwert verloren - 30 bis 35 Prozent seit Jahresbeginn." Das bedeute die Inflation an Ort und Stelle werde entsprechend steigen. "Und das ist die große Angst der Bevölkerung, dass künftig die Gas- und Strompreise steigen müssen und den einzelnen noch mehr belasten."

In Zahlen

Schon im Vorjahr stagnierten die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Österreich und der Ukraine. Die österreichischen Investitionen gingen laut ukrainischem Statistikamt von 2,47 Mrd. Euro auf 2,37 Mrd. Euro zurück. Hier schwanken die Angaben allerdings, denn die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) nennt andere Zahlen: Sie weist für 2012 österreichische Direktinvestitionen in der Ukraine von 1,7 Mrd. Euro aus. Die Erste Bank hat sich 2013 aus der Ukraine zurückgezogen. Die Bank Austria und Raiffeisen Bank International wälzen diese Pläne, aber zumindest Raiffeisen hat sie wegen der Krise ausgesetzt. Die Kontrollbank versichert derzeit keine Ukraine-Geschäfte, aushaftend hat sie dort eine knappe Milliarde Euro. Insgesamt sind rund 150 Österreich-Firmen in der Ukraine, die mehr als sieben Mal größer ist als die Alpenrepublik und rund 45 Millionen Einwohner zählt.

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