Siemens bietet offenbar um Alstom mit
Im Übernahmepoker um den französischen Industriekonzern Alstom meldet sich nun Siemens zu Wort. Das deutsche Unternehmen habe der Alstom-Führung in einem Schreiben "Gesprächsbereitschaft über strategische Fragen zukünftiger Zusammenarbeit bekundet", teilte der DAX-Konzern am Sonntag in München mit. Siemens bitte um Verständnis, zunächst keine weiteren Ausführungen dazu zu machen. Gerüchten zufolge will der US-Mischkonzern General Electric (GE) den französischen Konkurrenten zu großen Teilen schlucken. Eine offizielle Bestätigung dafür steht aus.
Am Sonntag wurde GE-Chef Jeff Immelt nach französischen Medienberichten zu einem Spitzentreffen in Paris erwartet. Le Monde hatte berichtet, dass Immelt den Alstom-Chef Patrick Kron sowie andere Konzernvertreter treffen und möglicherweise auch mit Wirtschaftsminister Arnaud Montebourg sowie Präsident Francois Hollande oder Ministerpräsident Manuel Valls zusammenkommen könnte.
GE: Kampfansage an Siemens
Angeblich hat sich GE im Bemühungen um Alstom bereits die Unterstützung des französischen Mischkonzerns Bouygues gesichert, der 29 Prozent an Alstom hält, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf informierte Kreise geschrieben hatte. Eine Bestätigung gibt es auch dafür nicht. Der Zeitung Le Figaro (Freitag) zufolge interessiert sich GE vor allem für das Energietechnik-Geschäft von Alstom, das rund 70 Prozent der Konzernaktivitäten ausmacht. Um das Schienenverkehrsgeschäft geht es demnach nicht. Alstom baut unter anderem den Hochgeschwindigkeitszug TGV.
Noch am Freitag hatte sich Minister Montebourg klar gegen eine mögliche Übernahme gestellt. Die Regierung arbeite an "anderen Lösungen und Szenarien", hatte er Le Monde gesagt. Alstom stehe für die industrielle Stärke Frankreichs und französischen Erfindergeist. Es bestehe die Gefahr, dass man ein Zentrum wirtschaftlicher Entscheidungen verliere.
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