Trump kritisiert Geldpolitik von EZB-Chef Draghi: "Unfair"

Scharfe Kritik aus China an US-Präsident Donald Trump
Eurokurs war nach dramatisch niedrigen Inflationsdaten und Draghis Andeutung einer gelockerten Geldpolitik stark gesunken.

US-Präsident Donald Trump greift die jüngsten geldpolitischen Äußerungen von EZB-Präsident Mario Draghi an. "Mario Draghi kündigte gerade an, dass weitere Impulse kommen könnten, die den Euro gegenüber dem Dollar sofort fallen ließen", schrieb er am Dienstag auf Twitter. Dies mache es für Europa unfairer Weise leichter, mit den USA zu konkurrieren.

"Sie sind damit seit Jahren durchgekommen, zusammen mit China und anderen." Die europäischen Märkte seien in Reaktion auf Draghi gestiegen, schob Trump kurz darauf nach: "Unfair gegenüber den USA."

Der in einigen Monaten aus dem Amt scheidende Chef der Europäischen Zentralbank (EZB) hatte zuvor betont, die Geldpolitik bei einer anhaltend niedrigen Inflation erneut zu lockern.

Tatsächlich hat Draghis Ankündigung die Märkte kräftig bewegt.Der Eurokurs fiel daraufhin unter die Marke von 1,12 Dollar. Je billiger der Euro, desto preislich attraktiver können Waren und Dienstleistungen aus der Eurozone in anderen Währungsgebieten werden.

Die zehnjährigen deutschen Staatsanleihen rutschten so tief in den negativen Zinsbereich wie nie zuvor: Die Rendite fiel auf -0,30 Prozent, was bedeutet, dass Investoren mit dem Kauf der Papiere nicht nur nichts verdienen, sondern kräftig draufzahlen. Für die relative Ausfallssicherheit der Anleihen müssen die Anleger somit quasi eine Gebühr berappen.

Auch österreichische Bundesanleihen und französische Staatstitel mit zehn Jahren Restlaufzeit drehten in den negativ verzinsten Bereich.

 

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