Treuhänder soll Verwertung von Benkos Signa Prime übernehmen

"Goldenes Quartier" in der Wiener Innenstadt
Neuer Plan würde Ende der Sanierung in Eigenverwaltung und Entmachtung des aktuellen Managements bedeuten. Gläubiger sollen so auch mehr Geld erhalten.

Am Montag in einer Woche stimmen die Gläubiger von Rene Benkos insolventer Gesellschaft Signa Prime über den Sanierungsplan ab. Sie haben Forderungen von rund 6,3 Milliarden Euro angemeldet. Den Gläubigern wird eine Quote von 30 Prozent angeboten. Doch die Geldgeber sind zunehmend unzufrieden mit der Sanierung in Eigenverwaltung und dem Verfahren an sich, allen voran Versicherungen und Banken. Einer der Kritikpunkte lautet, dass relevante Immobilien zu rasch verkauft werden sollen.

Zu den derzeitigen Marktpreisen würde dies unter dem eigentlichen Wert erfolgen, fürchten sie. Sie haben in den vergangenen Wochen Druck gemacht, damit dies nicht geschieht.

Kein Zeitdruck

Offenbar erfolgreich. Denn der bisherige Plan dürfte laut diversen Medienberichten von Samstag völlig neu aufgesetzt worden sein und morgen, Montag, den Gläubigern vorgelegt werden. Demnach soll für die nächsten zwei Jahre der Sanierungsverwalter Norbert Abel zum Treuhänder gemacht werden. Ihm obliegt dann der Verkauf der einzelnen Immobilien, was den Zeitdruck aus dem Spiel nimmt. Die Gläubiger können auf eine höhere Rückzahlungsquote hoffen. 

Vor allem das in einer Gesellschaft gebündelte Immobilienpaket aus Park Hyatt, Goldenes Quartier in der Wiener Innenstadt und das Gebäude des Verfassungsgerichtshofes in der Renngasse stößt auf großes Interesse. So sollen sich bereits 37 potenzielle Käufer gemeldet und teils auch schon konkrete Angebote gelegt haben.

Weitere Konsequenz: Auf einer Hauptversammlung könnte in Folge das gesamte bisherige Signa-Management unter Sanierer Erhard Grossnigg samt Aufsichtsrat ausgewechselt werden.

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