"Historische Wende": Touristiker und Händler jubeln über Lockerungen

ÖHV-Präsident Walter Veit
Hoteliers fordern rasch praktikable Regeln für die Semesterferien. Handelsverband ruft 12. Februar zum "Tag des Handels" aus. WKO-Präsident ist nicht ganz zufrieden.

Die von der Regierung angekündigten Lockerungssschritte sorgen für Jubelstimmung in der heimischen Wirtschaft. Branchenvertreter des Handels, aber auch der Hotellerie und Gastronomie zeigen sich hocherfreut über die erfüllte Forderung nach einer Verlängerung der Sperrstunde bis 24 Uhr sowie die Aufhebung der 2-G-Pflicht im Handel. 

Der neue Präsident der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV), Walter Veit, spricht in einer Aussendung von einer "hoffentlich historischen und endgültigen Wende in der heimischen Covid-Strategie". Die Auslastung in den Krankenhäusern sei seit Wochen stabil. "Das gibt uns den nötigen Spielraum, stärker auf die Wirtschaftskrise im Schlepptau der Pandemie zu fokussieren“, so Veit.

Zugleich fordert er Klarheit, was ab 5. Februar jetzt genau gilt. "Mitarbeiter:innen und Gäste müssen wissen, was wann wie wo kommt - von der Einreise über Hotellerie und Gastronomie bis hin zum Skilift. Da brauchen wir schnell einen rechtlichen Rahmen, der hält und mit dem sich arbeiten lässt“, setzt Veit auf rasche Gespräche.

"Tag des Handels am 12. Februar"

Die Kräfte der Vernunft hätten sich durchgesetzt, frohlockt Handelsverbands-Geschäftsführer Rainer Will. Am 12. Februar ende eines der unsäglichsten Kapitel der jüngeren österreichischen Handelsgeschichte – die 2G-Regelung im Non-Food-Handel. Der 12. Februar werde aus seiner Sicht zum "Tag des Handels", "weil wir endlich wieder für alle Menschen im Land da sein dürfen". An diesem Tag enden die  verpflichtenden 2-G-Kontrollen in den Geschäften.

Die FFP2-Maskenpflicht und weitere Hygiene- und Sicherheitsvorgaben würden im Handel natürlich "weiterhin penibel eingehalten", so der Handelsverband-Geschäftsführer. 

"Historische Wende": Touristiker und Händler jubeln über Lockerungen

WKO-Präsident Harald Mahrer

Mahrer nicht ganz zufrieden

Auch Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer begrüßt die Lockerungen, mit einer Einschränkung. Beim Entfall der 2G-Kontrollen im Handel hätte er sich ein rascheres Inkrafttreten gewünscht. "Für die Betriebe und deren Beschäftigte zählt jeder Tag, daher schmerzt das spätere Inkrafttreten am 12. Februar", heißt es in einer Aussendung. Aufgrund der ab 4. Februar  geltenden allgemeinen Impfpflicht müsse die Kontrollpflicht dann in einem nächsten Schritt auch im Tourismus sowie im Kultur- und Veranstaltungsbereich bald gänzlich fallen, so Mahrer. 

Auch für Rainer Trefelik, Obmann der Sparte Handel in der WKO, kommt das Aus für die 2-G-Pflicht zu spät. Im Handel zähle jeder einzelne Tag: „Wir haben jetzt schon enorme Frequenz- und Umsatzrückgänge. Und an jedem Tag, an dem wir zusätzlich Kontrolleure spielen müssen, lassen wir wieder Umsätze liegen“, so Trefelik. Gerade auch die Woche vor Entfall der Kontrollpflicht, in der in Wien und Niederösterreich bereits Semesterferien sind, wäre für den Handel ein wichtiger Umsatzbringer gewesen. 

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