"Wird bestimmt Schnee geben": Touristiker blicken positiv auf Winter

Eine Skifahrerin sitzt in einem Sessellift vor einer verschneiten Berglandschaft.
Mit 20,8 Millionen Gästen wird ein leichtes Plus zum Vorjahr erwartet. Und das, obwohl Winterurlaub in Österreich immer teurer wird.

Gute Stimmung bei den heimischen Touristikern: Die Erwartungen für die kommende Wintersaison sind optimistisch, Sorge vor zu wenig Schnee haben Branchenvertreterinnen kaum.

20,8 Millionen Gäste werden in den Wintermonaten erwartet und damit um 0,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Es gebe bereits viele Vorausbuchungen, vor allem für die Ferienzeiten zu Weihnachten und Silvester wie auch im Februar. Selbst der sonst schwache Jänner sei in den Premiumdestinationen gut nachgefragt. 

Nur bei den niedriger gelegenen Regionen zeichne sich noch ein "Jännerloch" ab, wie Susanne Kraus-Winkler, Bundesspartenobfrau für Tourismus bei der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), einräumt.

Österreichische Urlauber sind noch zögerlich beim Buchen

Bei den Buchungen zurückhaltend zeigen sich bisher die Urlauber aus dem Inland. Kraus-Winkler sieht aber keinen Grund zur Beunruhigung: "Wenn der Schnee stimmt, dann werden auch die Österreicher buchen."

Auch die Bereitschaft, Geld auszugeben, anstatt es zu sparen, nimmt einer Umfrage zufolge in den wichtigsten Herkunftsländern wieder zu. 27 Prozent geben an, beim Urlaub einsparen zu wollen (2024: 29 Prozent). Lieber als beim Reisen schauen die Befragten bei Besuchen in der Gastronomie, beim Kleidungskauf und bei Lebensmitteln aufs Geld.

Drei Frauen stehen vor einer Wand mit österreichischem Design.

ÖW-Chefin Astrid Steharnig-Staudinger, Tourismus-Staatssekretärin Elisabeth Zehetner und WKÖ-Branchenobfrau Susanne Kraus-Winkler (v.l.n.r.)

"Die Sehnsucht nach Erholung und Natur ist größer als die Sorge vor der Rechnung, die danach kommt", fasst Tourismus-Staatssekretärin Elisabeth Zehetner (ÖVP) zusammen. Und diese Rechnung könnte heuer höher ausfallen als in den vergangenen Jahren.

Lohnkosten in der Hotellerie um 30 Prozent gestiegen

Denn auch 2025 sind die Betriebe weiterhin mit großen Herausforderungen beschäftigt. Zum anhaltenden Fachkräftemangel kommen etwa die gestiegenen Energiekosten. Zudem hätten die Kollektivvertragserhöhungen der vergangenen drei Jahre die Lohnkosten um 30 Prozent gesteigert

Zu den Ausgaben für die Unterkunft kommt für Wintersportler die Liftkarte. Diese soll heuer in Skigebieten wie Sölden im Ötztal oder St. Anton am Arlberg erstmals mehr als 80 Euro pro Tag kosten. 

Auch Mehrtages-Karten steigen im Preis. In den großen Skigebieten um rund vier Prozent, teils auch mehr.

Zwei Drittel kommen trotz hoher Kosten zum Skifahren

Trotzdem will der Großteil der Gäste auf die Skipiste: "Zwei Drittel der Gäste im Winter kommen zum Skifahren, rund 40 Prozent suchen andere Aktivitäten", so Kraus-Winkler.

Obwohl einige Regionen wegen des Klimawandels in der Vergangenheit mit Schneemangel zu kämpfen hatten, macht sie sich diesbezüglich keine Sorgen. "Es wird bestimmt Schnee geben. Wir haben einige hoch-gelegene schneesichere Gebiete. Die meisten Gebiete, die niedriger liegen, haben ein breites Angebot ohne Schnee, wie Wellness oder Kulinarik", sagt die Touristikerin dem KURIER.

Der Herbst verzeichnet das stärkste Wachstum

Seit vergangenen Jahr legt die staatliche Tourismus-Marketingagentur Österreich Werbung (ÖW) den Fokus auch vermehrt auf die Nebensaisonen. Mit Erfolg, wie ÖW-Chefin Astrid Steharnig-Staudinger dem KURIER erzählt.

Mittlerweile verzeichnet der Herbst das stärkste Wachstum unter den Jahreszeiten. Besonders erfolgreich seien dabei die Themen Kulinarik und Wein, etwa durch Wanderungen durch die Weinberge und Heurigentouren.

Auch sonst lief das bisherige Jahr 2025 zur Zufriedenheit der heimischen Touristiker: 116 Millionen Nächtigungen verzeichneten die Beherbergungsbetriebe zwischen Jänner und August 2025, der höchste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1974. Für Zehetner ist das ein "Rückenwind, mit dem wir in die Wintersaison starten können".

Kommentare