Top-Konzerne setzen auf heimische Manager
Die 37 Unternehmen, die im Prime Market der Wiener Börse notieren, werden überwiegend von Österreichern geleitet. Das ist das zentrale Ergebnis einer Untersuchung der AK Wien. Demnach sind von den 121 Vorständen 81 Prozent Österreicher. Von den übrigen 19 Prozent stammen drei Viertel aus Deutschland oder der Schweiz. "Vorstände ausländischer Herkunft gelangen zu 65 Prozent als Quereinsteiger in den Konzern", sagt Heinz Leitsmüller, Leiter der AK-Abteilung Betriebswirtschaft.
"Österreich ist klein und viele kennen einander von ihrer Tätigkeit als Aufsichtsräte in anderen Konzernen."
Fast 70 Prozent aller Vorstände waren vor dieser Tätigkeit schon einmal in dem betreffenden Konzern beschäftigt. Als Motive für den Verbleib in Österreich bzw. in einem Konzern vermutet Leitsmüller eine geringere Risikoneigung sowie Netzwerkdenken. "Österreich ist klein und viele kennen einander von ihrer Tätigkeit als Aufsichtsräte in anderen Konzernen." Zudem müssten für eine Karriere im Ausland höhere Einstiegsbarrieren überwunden werden.
Die Erhebung zeige auch, dass das Argument, hohe Managementgehälter aus Konkurrenzgründen zahlen zu müssen, nicht aufrechterhalten werden könne. Schließlich seien nur drei der 25 Bestverdiener Ausländer. "Der Kampf um die Talente findet nicht international statt, sondern in den Unternehmen selbst", sagt Leitsmüller.
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