Teurer Sprit: Diskonter sind Gewinner

Teurer Sprit: Diskonter sind Gewinner
Bei Turmöl-Tank­stellen wurde im ersten Quartal um bis zu 15 Prozent mehr getankt als vor einem Jahr.

Profiteure der jüngsten Spritpreisrallye sind, nicht wirklich überraschend, die Diskonttankstellen. Sie werden dieser Tage von Autofahrern vermehrt angefahren. Die Absatzsteigerung beim Billiganbieter Turmöl betrug im ersten Quartal zwölf Prozent bei Benzin und 15 Prozent bei Diesel. Turmöl ist die Eigenmarke der Linzer Mineralölfirma Doppler.

"Unser Ziel ist, im jeweiligen Einzugsgebiet immer der Günstigste zu sein", sagt Doppler-Chef Bernd Zierhut. Bis zu einem Cent mit Turmöl, bei den Tankautomaten Turmöl Quick bis zu zwei Cent. "Überall dort", ergänzt Zierhut, "wo wir Spar-Express Tankstellenshops haben, haben wir vor allem am Wochenende überdurchschnittliche Absätze".

Insgesamt betreibt die Doppler-Gruppe rund 200 Tankstellen, darunter auch eine erkleckliche Zahl für BP und Shell. Bei diesen Markentankstellen sehe der Sprit-Absatz zuletzt "eher finsterer" aus, meint Zierhut, ohne genauer zu werden. Unterm Strich, versichert BP-Sprecherin Monika Matausch, sei man bei BP im ersten Quartal aber auf Vorjahresniveau. Sorgenkinder seien die Autobahntankstellen. Positive Effekte gebe es hingegen beim Tanktourismus.

Wenig verwunderlich: In Italien ist Superbenzin im Durchschnitt um mehr als 30 Cent teurer als in Österreich, in Deutschland sind es mehr als 20 Cent. Auf den Tanktourismus entfällt bis zu ein Drittel des heimischen Spritverbrauchs. Wohl auch wegen dieser ausländischen Spritpreis­flüchtlinge sei laut Schätzungen des Fachverbands der Mineralölindustrie der Spritabsatz in Österreich, trotz des hohem Preisniveaus, im ersten Quartal bei Diesel gleichgeblieben. Die Benzinverkäufe gingen um zwei Prozent leicht zurück.

OMV mit Gewinn

Marktführer OMV schweigt wieder einmal zum Treibstoff-Thema und nennt keine Absatzzahlen. Nur so viel sagt OMV-Boss Gerhard Roiss: "Die Absatzzahlen gehen in ganz Europa zurück." Der Öl- und Gaskonzern verdiente in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres wegen des hohen Ölpreises prächtig. Vor allem der Bereich Exploration und Produktion bereitete Freude. Vom Konzernergebnis in Höhe von 912 Millionen Euro entfielen 766 Millionen auf die Öl-Suche und -Förderung. Auch das Geschäft in Libyen entwickelte sich wieder positiver.

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