Tesla-Zentrale zieht nach Texas um

FILE PHOTO: Elon Musk, the chief executive of Tesla Motor, speaks at the South by Southwest Interactive festival in Austin
Der E-Auto-Hersteller zieht vom Silicon Valley nach Austin. Ein Grund sind die niedrigeren Lebenshaltungskosten für die Beschäftigten.

Der US-Elektroautobauer Tesla verlegt den Firmensitz offiziell aus Kalifornien nach Texas. Konzernchef Elon Musk gab den Umzug in der Nacht zum Freitag bei der Hauptversammlung des Unternehmens bekannt. Sie wurde bereits am neuen Sitz in der Stadt Austin abgehalten, wo Tesla derzeit ein großes Werk baut.

Fernarbeit genutzt

Bisher hatte Tesla sein Hauptquartier im Herzen des Silicon Valley in Palo Alto. Musk verwies bei der Ankündigung unter anderem darauf, dass die Lebenshaltungskosten für die Beschäftigten in Texas niedriger seien. In der kalifornischen Heimat großer Tech-Konzerne wie Apple, Google und Facebook seien zum Beispiel Häuser teuer, und viele nähmen einen weiten Weg zur Arbeit auf sich.

Auch viele Mitarbeiter von Tech-Unternehmen hatten die Fernarbeit in der Coronapandemie genutzt, um aus dem Großraum von San Francisco in günstigere Regionen der USA zu ziehen. Aber auch der SAP-Konkurrent Oracle und der IT-Konzern HPE verlegten im vergangenen Jahr den Firmensitz aus dem Silicon Valley nach Texas.

Musk hatte bereits im vergangenen Jahr im Streit über die Schließung des Stammwerks in Fremont bei San Francisco damit gedroht, den Firmensitz nach Texas zu verlegen. Er war unzufrieden damit, dass die Fabrik wegen Corona-Einschränkungen zeitweise stillstand und nannte die Maßnahmen "faschistisch". Musk zog auch selbst von Los Angeles nach Austin um.

Kapazitäten erhöhen

Die Tesla-Aktivitäten in Kalifornien sollen zugleich ausgebaut werden, sagte Musk nun. Unter anderem werde die Kapazität in Fremont erhöht. Allerdings gebe es nur wenig freien Raum. Tesla baut neben der Fabrik in Texas auch sein erstes europäisches Werk in Grünheide bei Berlin.

Der texanische Gouverneur Greg Abbott begrüßte Tesla via Twitter. Etwas ironisch ist zugleich, dass der Konzern ausgerechnet in einen US-Bundesstaat zieht, in dem er seine Autos über Umwege verkaufen muss. Denn der Direktverkauf ohne ein Autohaus ist in Texas verboten - und zum Geschäftsmodell von Tesla gehört, dass die Kunden die Autos online konfigurieren.

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