"Telekom-Pussygate": Konzernchef Plater entschuldigt sich für Ausrutscher

Telekom-General Alejandro Plater: Seltsamer Sinn für Humor
Der oberste Boss der Telekom Austria lieferte auf der Weihnachtsfeier einen peinlichen Auftritt.

Firmen-Weihnachtsfeiern sind nicht ungefährlich und können oft peinlich enden. Ganz besonders peinlich wird’s, wenn sich der oberste Boss daneben benimmt.

Am 17. Dezember feierte das Holding-Management der Telekom Austria Group (TAG) Weihnachten. Der Vorstand hatte rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geladen, hauptsächlich Bereichsleiter. Konzernchef Alejandro Plater, Argentinier und Statthalter des Telekom-Mehrheitseigentümer America Movil, kam zu spät.

Er sei nicht sehr gut in Weihnachtsreden, sagte Plater, der bis heute nicht Deutsch kann, auf englisch. Da er nicht so recht wisse, was er sagen solle, erzählte er einen Witz – auf allertiefstem Niveau – im Zusammenhang mit seinem Bruder, einem Gynäkologen. Nicht etwa in kleiner Runde, sondern vor versammelter Mannschaft.

Beschwerde-Brief an Schelling

Was Plater offenbar für lustig hielt, empörte nicht nur die anwesenden Managerinnen. Auch etliche Herren fanden den Weihnachtswitz "einfach widerlich und primitiv". Finanzminister Hans Jörg Schelling kann Platers verbalen Ausrutscher nachlesen, wenn er aus seinem Weihnachtsurlaub zurückkommt. Telekom-Mitarbeiterinnen haben sich in einem (anonymen) Brief bei Schelling beschwert und Platers Verhalten als "irritierend und abstoßend" beschrieben. Die Republik Österreich hält 28,4 Prozent an der Telekom. In den USA müsste ein mit derart schlüpfrigem Humor gesegneter CEO wohl zurücktreten.

Entschuldigungs-Mail

Platers Schrecksekunde dauerte knapp zwei Wochen. Erst am Mittwoch erhielten die "Dear colleagues", die Teilnehmer der verpatzten Christmas-Party, ein Mail mit dem Titel "My personal follow-up to TAG christmas party" .

Ihm sei bewusst geworden, dass es im Unternehmen wegen seines Witzes eine Diskussion gebe. Es tue ihm sehr leid, falls er jemanden beleidigt habe. Plater ersucht, seine Entschuldigung zu akzeptieren, sollte der Witz einen Abend verdorben haben, der als Dank für die harte Arbeit der Mitarbeiter gedacht war. Auf der Weihnachtsfeier hatte er nämlich auch noch vergessen, sich bei der Belegschaft zu bedanken.

Offizielle Stellungnahme der Telekom Austria dazu: Plater habe sich entschuldigt, nachdem er erfahren habe, "dass anscheinend Unmut entstanden ist". Ihm sei eine "offene Gesprächskultur auf Augenhöhe sehr wichtig" ...

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