Telekom: Börse, Verluste, Skandale, Verkauf

Telekom: Börse, Verluste, Skandale, Verkauf
Seit dem Börsegang im Jahr 2000 blieb bei der Telekom kein Stein auf dem anderen.

Bereits der Start an der Börse war holprig: Nach einem Ausgabepreis von neun Euro je Aktie musste die Telekom Austria (TA) bereits am Tag der Erstnotiz in Wien und New York einen veritablen Kursrutsch verkraften. Die Aktie fiel um 7,2 Prozent auf 8,35 Euro.

Heute, nach 15 Jahren, wären die Aktionäre freilich froh über diesen Kurs: Am Freitag notierte die TA – die inzwischen die teure Zweitnotiz in den USA aufgab – bei 5,33 Euro. Der Gesamtkonzern war damit trotz einer Kapitalerhöhung um rund eine Milliarde Euro 2014 und trotz Milliarden-Investitionen in den südosteuropäischen Nachbarländern nur gut 3,5 Milliarden Euro wert. Beim Börsegang waren es noch rund 4,5 Milliarden gewesen.

Rote Zahlen und Skandale

Sehr ähnlich dagegen waren im Jahr des Börsestarts und im letzten vollen Geschäftsjahr die Zahlen unterm Strich: Sie waren beide Male tiefrot. 2000 hatte die TA ein Minus von 285 Millionen eingefahren, 2014 waren es 185 Millionen. Heuer freilich wird es wieder Gewinn geben, in den ersten neun Monaten waren es bereits 308 Millionen Euro.

Zwischen den beiden Jahreszahlen liegen auch etliche Skandale wie Schmiergeldzahlungen und Betrug rund um die Telekom aus der blau-schwarzen Ära, es gab zahlreiche Prozesse.

Neuer Eigentümer

Insgesamt ist in den letzten 15 Jahren bei der TA praktisch kein Stein auf dem anderen geblieben. Die Mehrheit, die damals mit fast 75 Prozent von der Staatsholding ÖIAG gehalten wurde, wanderte inzwischen zum Telekom-Reich des mexikanischen Milliardärs Carlos Slim. America Movil hält 60 Prozent. Und die Mitarbeiter-Zahl in Österreich wurde von 18.600 auf rund 8500 mehr als halbiert.

Kommentare