Weniger Umsatz und Gewinn, mehr Schulden
Der Telekom Austria steht auch heuer ein schwieriges Jahr bevor. Der Umsatz wird – so TA-Chef Hannes Ametsreiter – weiter um rund drei Prozent zurückgehen. Bereits 2013 musste der heimische Telekom-Platzhirsch einen Umsatzrückgang um 3,4 Prozent auf 4,18 Milliarden Euro hinnehmen. Das Betriebsergebnis (Ebit) schrumpfte um 17,4 Prozent auf 377,6 Millionen. Der Nettogewinn, von dem die TA 5 Cent Dividende je Aktie zahlt, stieg um 5,5 Prozent auf 109,7 Millionen Euro.
Mobiler Preiskampf
Zu schaffen macht der TA vor allem der Preiskampf im österreichischen Mobilfunkmarkt, der durchschnittliche Umsatz je Handykunden fiel um 14 Prozent auf 16,1 Euro im Monat. Durch die Übernahme des Billiganbieters Yesss! nach der Fusion von Orange mit "3" stieg die Zahl der Handykunden von knapp 5,2 auf mehr als 5,7 Millionen. Die Zahl der Festnetz-Kunden stieg zwar um 1600 an, der Umsatz je Anschluss ging aber ebenfalls zurück.
Die drastische Tariferhöhung im Festnetz ab Mai verteidigte Ametsreiter, im Gegenzug würden die für die meisten Kunden wesentlich wichtigeren Tarife vom Festnetz zum Handy halbiert.
Federn lassen musste die TA bei den Mobilfunk-Töchtern im Ausland. In Bulgarien ging der Umsatz um fast 15 Prozent auf 399 Millionen Euro zurück, der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) brach um 23,5 Prozent ein. In Kroatien schrumpfte der Umsatz um 7,4 Prozent auf 390 Millionen. Hauptverantwortlich dafür ist der EU-Beitritt des Landes. Dadurch mussten die Roaminggebühren für ausländische Mobilfunkbetreiber gesenkt werden. Zehn Prozent mehr Umsatz gab es dagegen in Weißrussland.
Heuer will die TA vor allem Schulden reduzieren, die durch die Yesss!-Übernahme und die Versteigerung der Mobilfunkfrequenzen auf 4,9 Milliarden Euro kräftig gestiegen sind. Für die bevorstehenden Frequenzauktionen in Osteuropa ist laut Finanzchef Tschuden keine Kapitalerhöhung notwendig.
Nicht Stellung nehmen wollten die TA-Chefs zum Syndikatsvertrag, der zwischen der Staatsholding ÖIAG und dem zweiten Großaktionär, dem mexikanischen Milliardärs Carlos Slim verhandelt wird. Das sei Sache der Eigentümer.
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