Technikvorstand Steinecker wird Chef der Energie AG

Werner Steinecker
Neben Steinecker sollen auch der ehemalige Vorstandschef der Lenzing AG, Peter Untersperger, und ein österreichischer Manager, der in Deutschland lebt und in Industrie und Energiewirtschaft gearbeitet hat, in der engeren Wahl gewesen sein.

Der bisherige Technische Vorstand der Energie AG Oberösterreich (EAG), Werner Steinecker, wird mit März 2017 Generaldirektor Leo Windtner nach 22 Jahren in dessen Funktion beerben. Der Aufsichtsrat des Landesenergieversorgers hat Montagabend den 59-Jährigen einstimmig an die Spitze des Unternehmens bestellt. Er hatte als Favorit gegolten.

Aufsichtsratspräsident Gerhard Falch gratulierte dem künftigen Generaldirektor und zeigte sich überzeugt, dass mit Steinecker als Vorstandsvorsitzendem "der eingeschlagene erfolgreiche Weg weiterhin umgesetzt wird".

MBA-Studium in Toronto

Der gebürtige Grieskirchner begann 1972 als Starkstrommonteur-Lehrling in dem Unternehmen seine berufliche Karriere. Berufsbegleitend schloss er zwei Doktoratstudien in Rechts- und Sozialwissenschaften an der Johannes Kepler Uni Linz ab und absolvierte ein MBA-Studium an der University of Toronto. 1998 wechselte er in den Vorstand der OÖ. Ferngas AG, 2002 wurde er schließlich Technischer Vorstand der Energie AG.

Der Vertrag von Generaldirektor Windtner läuft zwar noch bis 31. Oktober 2017, er zieht sich aber auf eigenen Wunsch bereits per 28. Februar von der Spitze des Unternehmens zurück. Um seine Nachfolge hatten sich sechs Kandidaten - vier aus Österreich, zwei aus dem deutschsprachigen Ausland - beworben. Neben Steinecker sollen der ehemalige Vorstandschef der Lenzing AG, Peter Untersperger, und ein österreichischer Manager, der in Deutschland lebt und in Industrie und Energiewirtschaft gearbeitet hat, in die engere Wahl gekommen sein.

Ursprünglich hatte auch Wirtschaftslandesrat Michael Strugl (ÖVP) Avancen auf den Posten bekundet. Dem Wechsel aus der Politik in die Wirtschaft standen dem Vernehmen nach nicht nur das Land als Mehrheitseigentümer, sondern auch die beteiligten Banken und der Betriebsrat der EAG positiv gegenüber. Doch Strugl verzichtete letztendlich auf eine Bewerbung.

Politische Diskussionen

Außer der Personalie stand auch die Bilanz auf der Tagesordnung der Aufsichtsratssitzung. Die Zahlen werden am Dienstag in einer Pressekonferenz vorgestellt, laut einem Bericht der Oberösterreichischen Nachrichten soll das Betriebsergebnis (EBIT) bei rund 135 Mio. Euro liegen, was einer Steigerung von 13 bis 14 Prozent gegenüber dem vorigen Geschäftsjahr entspricht. Ohne Wertberichtigungen läge das Ergebnis sogar bei knapp 190 Mio. Euro. Diese Abwertungen betreffen das Stromnetz, das Kraftwerk Timelkam und die Beteiligung an der Wels Strom.

Rund um die EAG gab es zuletzt auch politische Diskussionen: Der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) möchte den 10,3-Prozent-Anteil der Linz AG an der Energie AG verkaufen, weil die Stadt damit in vier Jahren rund 50 Mio. Euro verloren habe. Das Land hat angekündigt, es werde in diesem Fall die Anteile kaufen. LH Josef Pühringer (ÖVP) machte aber keinen Hehl daraus, dass er einen Einstieg der EAG bei der Linz Strom präferieren würde.

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