Tanken so billig wie zuletzt 2009

Die OPEC-Staaten pumpen Öl in den Weltmarkt, und die USA erhöhen die Zahl der Ölbohrungen – unterm Strich hat das den Ölpreis auf den tiefsten Stand seit 2004 gedrückt. "Der Anstieg bei diesen niedrigen Ölpreisen deutet darauf hin, dass die Schieferöl-Förderer ihr Produktionsniveau halten wollen", schätzen Analysten der ANZ Bank. Dabei sind die Öltanks schon prall gefüllt. Die US-Ölreserven stiegen vergangene Woche auf 491 Millionen Barrel, laut Experten der höchste Stand für diese Jahreszeit seit 1930.
Die OPEC-Staaten fluten weiterhin den Markt. Sie wollen mit den fallenden Preisen Konkurrenten aus dem Markt drängen, die wesentlich teurer Öl fördern als sie selbst. US-Produzenten lösen Schieferöl mithilfe von Fracking unter hohem technischen und finanziellen Aufwand aus dem Gestein. Der US-Ölboom der vergangenen Jahre ist einer der Gründe für das aktuelle Überangebot auf dem Weltmarkt. Die niedrigeren Preise sind auch bei den Autofahrern angekommen. "So günstig wie 2015 konnten Österreichs Autofahrer seit 2009 nicht mehr tanken", sagt ÖAMTC-Experte Martin Grasslober.
Im Vergleich zu 2014 war ein Liter Diesel heuer im Jahresschnitt um rund 18 Cent und Super um rund 15 Cent pro Liter günstiger. Im Schnitt sollen sich Autofahrer heuer dadurch 100 bis 170 Euro an Benzinkosten gespart haben.
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