OPEC pumpt mit voller Kraft Öl in die Märkte

Die Organisation Erdöl fördernder Staaten ( OPEC) mit Saudi-Arabien an der Spitze scheint im Kampf um die Welt-Ölmarkt als Sieger hervorzugehen. Jedenfalls glauben die Experten der Internationalen Energieagentur (IEA) in Paris, dass ein Teil der US-Schieferöl-Produzenten wegen des tiefen Ölpreises im nächsten Jahr aufgeben werden.
Auch Russland dürfte weniger Öl produzieren. Insgesamt sollten alle Förderländer außerhalb der OPEC ihr Angebot im kommenden Jahr um eine halbe Million Fass pro Tag (je 159 Liter) reduzieren. Das wäre der größte Rückgang seit mehr als zwei Jahrzehnten. Die Nicht-OPEC-Produzenten würden dann 57,7 Millionen Fass Öl pro Tag aus der Erde pumpen.
Besonders unter Druck würden US-Schieferöl-Produzenten stehen. Denn die Kosten für das so genannte Fracking, mit dem Öl aus dem Gestein gepresst wird, überträfen inzwischen die Weltmarktpreise für Öl.
Bohrlöcher
Ob die USA tatsächlich so viel weniger Öl fördern werden, ist unter Experten allerdings umstritten. Im ersten Quartal 2015 jedenfalls ist die Zahl der Ölbohrlöcher in den USA wegen des Preisverfalls für Rohöl stark zurück gegangen. Gleichzeitig ist die Gesamtproduktion von Öl in den USA weiter leicht gestiegen. Die großen Schieferölproduzenten haben ihre Förderung nämlich ausgeweitet und sind deutlich effizienter geworden. Sie können auch bei niedrigeren Ölpreisen konkurrenzfähig bleiben.
Ob sie allerdings einen auf lange Zeit tiefen Ölpreis aushalten, ist fraglich. 2016 soll ja – nach der Unterzeichnung des Atomabkommens – der Iran als großer Ölexporteur auf die Weltmärkte zurückkommen. Das Land wird ein Schlüsselfaktor für den Ölpreis, betonen Marktkenner. Der Ölpreis bleibe dadurch unter Druck.
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