Syrische Flüchtlingskinder nähten für H&M & Co.
Syrische Flüchtlingskinder haben laut einer Menschenrechtsorganisation in türkischen Textilfabriken für große Bekleidungsketten geschuftet. Die Unternehmen H&M aus Schweden und Next aus Großbritannien hätten festgestellt, dass in einigen ihrer Zulieferbetriebe minderjährige Syrer arbeiteten, teilte die britische Menschenrechtsorganisation Business and Human Rights Centre mit.
"Nur wenige große Bekleidungsmarken unternehmen die nötigen Schritte, um Flüchtlinge in ihrer Produktionskette zu schützen."
Für manche Firmen seien die Flüchtlinge in den Werkstätten "unsichtbar", beklagten die Menschenrechtler. "Nur wenige große Bekleidungsmarken unternehmen die nötigen Schritte, um Flüchtlinge in ihrer Produktionskette zu schützen."
Den Angaben zufolge erklärten vier der befragten Firmen, sie hätten festgestellt, dass in Zulieferbetrieben illegal Flüchtlinge arbeiteten. H&M gab an, dies sei in einer türkischen Fabrik der Fall gewesen, Next berichtete von Fällen in zwei türkischen Fabriken.
"Viele arbeitende Flüchtlinge werden in der Illegalität bleiben."
Den Business and Human Rights Centre zufolge arbeiten rund 250.000 bis 400.000 Flüchtlinge aus Syrien illegal in der Türkei - unter problematischen Bedingungen und für sehr wenig Lohn. Die Organisation verwies darauf, dass die türkische Regierung zwar inzwischen Arbeitserlaubnisse für Syrer angekündigt hat, doch "viele arbeitende Flüchtlinge werden wohl in der Illegalität bleiben".
In der Türkei leben etwa 2,2 Millionen syrische Flüchtlinge. Gemäß den neuen Regeln sollen sie die Möglichkeit haben, sechs Monate nach Zuerkennung eines temporären Schutzstatus ein Arbeitsvisum zu beantragen.
Kommentare