Swarovski-CEO: "Lage ist immer noch schwierig, aber wir sind auf dem richtigen Weg"

Swarovski-CEO: "Lage ist immer noch schwierig, aber wir sind auf dem richtigen Weg"
Der Umsatz des Unternehmens lag 2023 bei 1,83 Mrd. Euro. Für 2024 gebe es noch "einige Herausforderungen", so der CEO im Gespräch.

Swarovski-CEO Alexis Nasard sieht den Tiroler Kristallkonzern nach einigen herausfordernden Jahren wieder auf dem richtigen Weg.

Das Jahr 2023 sei von einem "soliden Wachstum" geprägt gewesen - trotz eines sich verlangsamenden Luxusmarktes und eines volatilen geopolitischen und makroökonomischen Umfelds, sagte der Vorstand bei einem Pressegespräch in Wien. Der Umsatz blieb im Vorjahr stabil bei 1,83 Mrd. Euro.

Das EBIT vor Restrukturierungskosten sei trotz erheblicher negativer Währungseffekte erstmals seit 2019 wieder positiv ausgefallen. Organisches Wachstum und deutliche Kosteneinsparungen hätten dazu beigetragen. Das Unternehmen veröffentlicht keine konkreten Gewinn- oder Verlustzahlen. 

Nur so viel: "Wir stehen noch vor einigen Herausforderungen, aber wir sind auf dem richtigen Weg", sagte Nasard. Der Restrukturierungsprozess werde voraussichtlich in zwei Jahren abgeschlossen sein.

Die wichtigsten Absatzmärkte für Swarovski sind die USA und China. Auf die USA entfielen 20 Prozent des Umsatzes, auf China 13 Prozent. Beide Märkte entwickelten sich gut. Der flächenbereinigte Umsatz in den USA sei 2023 um 5 Prozent gestiegen, in China um 12 Prozent. 

Allerdings sei die Situation in China noch nicht stabil, weil es eine Vertrauenskrise bei den chinesischen Konsumenten gebe. Generell sei die Entwicklung der gesamten Luxusindustrie etwas schwieriger vorherzusagen als in der Vergangenheit, so Nasard.

Chinesische Touristen noch nicht auf Vorkrisenniveau

Auch die Zahl der chinesischen Touristinnen und Touristen sei noch nicht auf dem Vorkrisenniveau von 2019. Für Swarovski Österreich seien Touristen eine wichtige Käufergruppe. Stattdessen nehme das Unternehmen mehr europäischen und viel mehr Tourismus aus den USA und aus Indien wahr.

Der Rückzug aus Russland im Jahr 2023 habe "minimale Auswirkungen" auf das Ergebnis gehabt, da es sich für Swarovski dort um kein sehr großes Geschäft gehandelt habe und die meisten Stores ohnehin von Dritten betrieben worden seien. "Die Kosten für den Rückzug waren überschaubar und wir sind froh, dass wir ihn vollzogen haben."

Starke Turbulenzen

Der Kristallkonzern hatte sich in den vergangenen Jahren mit starken Turbulenzen konfrontiert gesehen. Dies betraf einerseits die Konzernführung als auch die wirtschaftliche Situation, nicht zuletzt aufgrund der Coronakrise. 

Ex-CEO Robert Buchbauer leitete einen Umbau des Konzerns - mitsamt großflächigen Kündigungen in Wattens - ein, mit dem ein Teil des Familienclans nicht einverstanden war.

Ein Schiedsgericht entschied schließlich, dass die Strukturreform rechtswidrig gewesen sei und rückabgewickelt werden müsse. Erstmals übernahm 2022 mit Nasard eine familienfremde Person die Unternehmensführung.

Derzeit beschäftigt Swarovski eigenen Angaben zufolge weltweit rund 16.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, in Wattens sind es etwa 3.000. Es gebe momentan keine konkreten Pläne den Personalstand zu verringern, ausgeschlossen sei es aber nicht, so Nasard. 

Der Kristallhersteller ist mit rund 2.300 Stores und 6.600 Verkaufsstellen in über 150 Ländern vertreten. Im Vergleich zur Vorcoronazeit habe es bei den Stores einen Rückgang von 25 Prozent gegeben.

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