Niemetz muss 2,4 Mio. für Sanierung aufbringen

Niemetz, Schwedenbomben am 05.02.2013 in Wien
Niemetz bastelt an 50-Prozent-Quote für Gläubiger. Indes prüfen mögliche Käufer den Betrieb.

Das Schicksal der „Schwedenbomben“ wird in Kürze besiegelt. Am Dienstag soll im Insolvenzverfahren der Walter Niemetz Süßwarenfabrik über den Sanierungsplan abgestimmt werden. Platzt der Plan, wird der Betrieb verkauft. Laut Insolvenzverwalter Stephan Riel will Niemetz den Gläubigern bis zu 50 Prozent Quote in Form einer Einmalzahlung anbieten, ursprünglich waren es nur 20 Prozent.

„Ich weiß noch nicht genau, was am Dienstag passiert. Es kann ja sein, dass die Schuldnerin den Sanierungsplan zustande bringt“, sagt Riel zum KURIER. „Es gibt sehr konkrete Vorstellungen, aber die dahinter stehende Finanzierung habe ich noch nicht gesehen.“ Niemetz müsste für die 50-Prozent-Quote samt Verfahrenskosten rund 2,4 Millionen Euro hinblättern. Doch das Unternehmen ist laut Riels Einschätzung nicht in der Lage, den Sanierungsplan aus eigener Kraft zu finanzieren.

„Die Gesellschafter müssen die Quote zu einem wesentlichen Teil fremdfinanzieren“, sagt der Insolvenzverwalter. Doch damit ist noch nicht viel gewonnen.

Zugleich muss der Fortbetrieb finanziert, in die Produktionsanlagen investiert und bis Ende 2014 das Werk an einen neuen Standort übersiedelt werden. Erschwerend kommt hinzu, dass im Sommer der Umsatz von Niemetz deutlich zurückgeht – im Juni auf 45 Prozent, im Juli sogar um zwei Drittel des März-Umsatzes (eine Million Euro). Außerdem sind die Gesellschafter Ursula Niemetz und Steve Batchelor „mit privaten Haftungen und Steuerrisiken aus dem Verkauf der Betriebsliegenschaft konfrontiert“, wie aus einem aktuellen Insolvenzbericht hervorgeht. Die Liegenschaft wurde im Vorjahr um 7,2 Millionen Euro verkauft, der Erlös ging zur Schuldenabdeckung an die Raiffeisenlandesbank OÖ.

Indes bereitet Riel den Plan B, den Verkauf von Niemetz, schon vor. Seit 18. April geben sich die Interessenten in der Süßwarenfabrik die Klinke in die Hand. Darunter sind die Mitbewerber Heindl, Manner, Guschlbauer und der Finanzinvestor GCP. „Wir haben am Donnerstag die Buchhaltung geprüft und am Montag werden wir die Produktion besichtigen“, sagt GCP-Chef Oliver Grabherr zum KURIER. Bisher liegen dem Verwalter unverbindliche Angebote in der Höhe von 600.000 Euro bis drei Millionen Euro vor. Riel: „Verbindliche Angebote gibt es noch keine.“

Fünf Fakten zum Schwedenbomben-Hersteller

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Schwedenbombe
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THEMENBILD: SANIERUNGSVERFAHREN NIEMETZ / SCHWEDEN
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