Strom und Gas: 200.000 wechselten Anbieter

Mit dem Wechsel von Strom- und Gasanbietern lässt sich viel Geld sparen.
Heuer profitierten laut E-Control sechs von zehn Strom- und 84 Prozent der Gaskunden von einer Verbilligung.

Mit rund 205.000 Strom- und Gaskunden haben in Österreich heuer in den ersten neun Monaten um 40 Prozent mehr Abnehmer ihren Anbieter gewechselt als im gleichen Vorjahreszeitraum - nur 2014 war die Zahl der Wechsler noch höher gewesen. Von Energie-Preissenkungen haben heuer sechs von zehn Stromkunden und 84 Prozent aller Gaskunden profitiert, geht aus dem neuen Marktbericht der E-Control hervor.

6,9 Cent pro Kilowattstunde weniger

Durch die Verbilligung der Energiekomponente bei Strom (ohne Netzkosten, Steuern, Abgaben) verringerte sich der Preis pro Kilowattstunde von im Schnitt gewichtet 6,9 Cent im Jänner auf 6,76 Cent je kWh im November, wobei insgesamt 43 von 150 Stromlieferanten ihre Preise für Haushalte gesenkt haben, darunter die Landes-EVU im Burgenland, in NÖ, Salzburg, Tirol und Wien. Die Preissenkungen reichten aber nicht aus, die Ökostromförderkosten von Anfang 2016 auszugleichen, 2017 ist aber mit einer Reduktion der Ökostromkosten zu rechnen, wie die APA bereits berichtete. Bei Gas reduzierten sich die gewichteten Energiepreise seit November vor einem Jahr im Schnitt um neun Prozent, so die E-Control am Donnerstag.

Bei Strom liegen die Gesamtkosten in Österreich für Haushaltskunden im EU-Vergleich im oberen Mittelfeld, zählt man Energie-, Netzkosten, Steuern und Abgaben zusammen. In der EU lag unser Land im ersten Halbjahr auf dem achtteuersten Platz, in den beiden Nachbarländern Deutschland und Italien war Strom aber noch teurer. Bei den Gesamtkosten für Gas lag Österreich im ersten Halbjahr bei den Haushaltskunden am sechstteuersten Platz in der EU.

Die meisten wechselten 2014

Von Jänner bis September wechselten heuer in Österreich 158.500 Stromkunden ihren Anbieter, davon rund 122.500 Haushalte. Einen neuen Gaslieferanten suchten sich knapp 46.500 Kunden - davon etwa 42.500 Haushalte. Das entspricht laut E-Control Gesamtwechselraten der Haushalte und Unternehmen in den ersten neun Monaten von 2,6 Prozent bei Strom und 3,4 Prozent bei Gas. Voriges Jahr wechselten bis September rund 145.500 Strom- und Gaskunden. Die bisher höchsten Wechselzahlen gab es 2014 mit 228.800 bis September und 263.400 im Gesamtjahr.

Positive Effekte auf die Wechselzahlen erwartet die E-Control durch die Neuauflage der Wechselaktion des Vereins für Konsumenteninformation (VKI). Zudem bietet die Post in ihren Filialen den Abschluss von Strom- und Gaslieferverträgen an, und die Supermarktkette Billa hat angekündigt, Anfang 2017 ebenfalls Strom verkaufen zu wollen.

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