Streit um neue Gentechnik in Europa

Im Labor der Berkeley-University arbeiten Wissenschaftler an der Zukunft der Gentechnik.
Beim "genome editing" gibt es keinen Unterschied zur natürlichen Mutation. Die EU-Kommission muss über die Zulassung entscheiden.

Es gibt einen Grund, warum in den USA Bauern mit gentechnisch verändertem Saatgut arbeiten. Die Erträge steigen um rund 15 Prozent.

Seit 15 Jahren ist der Anbau von Gentechnik-Saatgut in Österreich verboten. Die heimischen Saatgutproduzenten haben damit kein Problem. "Wir brauchen Gentechnik nicht", betont Johann Birschitzky von der Saatgut Austria. Anders als in den USA gibt es in Österreich keine industrielle Landwirtschaft ohne Fruchtfolge.

Auch mit natürlichen Züchtungen kann man bestimmte Eigenschaften von Pflanzen erzeugen. Es dauert allerdings länger und ist nicht so exakt wie Gentechnik.

Nun gibt es neue Zuchtmethoden, bei denen gestritten wird, ob sie als Gentechnik gelten. Man kann etwa Reparaturmechanismen der Zelle dazu verwendet, um die gewünschten Veränderungen zu erzielen.

Veränderung der DNA

Beim biotechnischen "genome editing" zur Veränderung der DNA kann das Ergebnis nicht von einer natürlichen Mutation unterschieden werden. Es werden keine fremden Erbinformationen verwendet. Diese neue Gentechnik ist billig und daher nicht mehr nur den großen Konzernen wie Monsanto vorbehalten. Die Einsatzmöglichkeiten sind groß. Wegen des Klimawandels werden hitze- und trockenheitsresistente Pflanzen benötigt.

Die EU-Kommission muss entscheiden, ob diese neuen Methoden als Gentechnik gelten und der Anbau damit hergestellter Samen verboten bleibt. Eine heikle Frage. Daher wird die Entscheidung hinausgezögert. Es gibt noch keine umfassende Risikoabschätzung. Die österreichischen Saatgutproduzenten sagen nicht grundsätzlich Nein zu den neuen Zuchtmethoden. Man wartet auf die Entscheidung der Kommission.

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