Streit um Lohnrunde droht zu eskalieren

ÖGB-Chef Foglar: "Wer die Dividende gleich lässt und sich das, was fehlt, bei den Löhnen holt, ist am falschen Schiff."

Die Gewerkschaft der Post- und Fernmeldebediensteten (GPF) legt im Lohnkonflikt mit der Telekom Austria einen Zahn zu. GPF-Vorsitzender Helmut Köstinger droht der TA mit „sofortigen Maßnahmen“, sollte auch die fünfte Verhandlungsrunde am Donnerstag scheitern. Auch ÖGB-Chef Erich Foglar warnte das Management auf einer Betriebsversammlung von rund 2000 TA-Mitarbeitern: „Wer die Dividende gleich lässt und sich das, was fehlt, bei den Löhnen holt, ist am falschen Schiff.“

Was die Gewerkschafter am meisten empört, ist der Wunsch der TA-Chefs, die Gehälter der rund 5000 unkündbaren Beamten um wesentlich weniger anzuheben als die der 4100 Angestellten. Die Beamtengagen sollen nur um 0,7 Prozent steigen, den Angestellten stellt die TA eine ähnlich Erhöhung wie 2013 (2,3 Prozent) in Aussicht. Mit der gespaltenen Erhöhung will die TA die zweijährigen Vorrückungen der Beamten (Biennien) ausgleichen.

Kompromiss möglich

Obwohl sich die Gewerkschaft vehement gegen eine unterschiedliche Lohnerhöhung wehrt, könnte sie dennoch kommen. Allerdings nur dann, so TA-Betriebsratschef Walter Hotz, wenn im Gegenzug die Zulagen der Beamten ins Gehalt eingerechnet werden. Die Zulagen seien seit 2000 nicht erhöht worden, als fixer Gehaltsbestandteil würden sie künftig mit der jährlichen Lohnerhöhung mit steigen.

Unbeeindruckt vom Gagenstreit blieb auch am Mittwoch die Telekom-Aktie. Nach einem Kurssprung um 7,8 Prozent am Dienstag stieg sie am Mittwoch weiter um 3,2 Prozent. Ein Grund dafür könnte laut Analysten sein, dass die TA-Aktie im Gegensatz zu den übrigen europäischen Telekom-Papieren im Dezember gefallen ist und jetzt den Aufschwung nachholt.

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