Doch die österreichische Corona-Verordnung sieht die sogenannte „Click & Collect“-Möglichkeit nicht vor. Argumentiert wird damit, dass die Gastronomie ja Lebensmittel verteilt, also Lebensnotwendiges. Und nicht einen ganzen Bauchladen an Artikeln. Würde sich jeder alles beim Händler abholen, würde das die derzeit geltenden Ausgangssperren ad absurdum führen, heißt es.
Ob das rechtlich hält, ist aus Sicht von Rainer Trefelik, Handelsobmann in der Wirtschaftskammer, allerdings zweifelhaft. „Dazu gibt es unterschiedliche juristische Meinungen“, sagt er und schlägt damit in dieselbe Kerbe wie die Wiener Handelsobfrau Margarete Gumprecht: „Wir brauchen sehr rasch eine Lösung für das kontaktlose, sichere Abholen von bestellter Ware bei den Wiener Händlerinnen und Händlern“, fordert sie.
Gumprecht spricht sich für Abholstationen außerhalb des Kundenbereichs aus, wie etwa am Parkplatz. Eine weitere Option seien festgelegte Abholzeiten mit Bestellbestätigung und Abholscheinen. Gerade in der Vorweihnachtszeit zähle jeder Tag. „Wenn wir nicht wollen, dass immer mehr des Weihnachtsumsatzes an internationale Online-Multis abfließt, machen Services wie Click & Collect schon einen großen Unterschied.“
Währenddessen ruft in Deutschland die Gewerkschaft Verdi zu Streiks in sieben Versandzentren von Amazon auf. Den Beschäftigten des US-Versandhandelsriesen werde die „geforderte tarifvertragliche und existenzsichernde Entlohnung vorenthalten“, während Amazon zugleich Milliardengewinne einfahre, kritisiert die Gewerkschaft.
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