Streiks auf deutschen Airports - auch Wien betroffen

Keine weiteren Streiks am Flughafen Frankfurt
Das Bodenpersonal fordert höhere Löhne. Die Lufthansa hat für heute bereits mehr als 400 Flüge gestrichen.

Im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes in Deutschland haben in der Nacht auf Dienstag Warnstreiks auf mehreren deutschen Flughäfen begonnen. Betroffen sind laut Gewerkschaft ver.di die Airports Frankfurt am Main, München, Stuttgart, Düsseldorf, Köln-Bonn, Münster-Osnabrück, Dortmund, Hannover und Bremen.

Die Streiks sollten bis zum frühen Nachmittag anhalten und dürften Zehntausende Flugreisende betreffen, die sich auch noch danach auf Ausfälle und Verspätungen einstellen müssen.

Allein Deutschlands größte Fluggesellschaft Lufthansa wollte rund 400 der normalerweise über 1800 Flüge ausfallen lassen. Am Frankfurter Flughafen rechnete der Betreiber Fraport mit "erheblichen Einschränkungen und Flugausfällen".

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Laut der Internetseite des Flughafens Wien waren bzw. sind auch mehrere Flüge am Dienstag von Wien nach Frankfurt von einem "Ausfall" betroffen.

Die Austrian Airlines konnte jedoch alle sieben für die Dauer des Streiks vorgesehenen Flüge von und nach Deutschland durchführen, erklärte Airline-Sprecher Michael Braun. Nur auf den Flügen nach Frankfurt und Berlin gab und gibt es Verspätungen von bis zu einer Stunde, so Braun. Verzögerungen könne es auch bei der Beförderung des Gepäcks geben, erklärte der AUA-Sprecher.

Der Flughafen Wien empfiehlt allen Passagieren sich über die Homepage des Flughafens oder direkt bei ihrer Fluglinie über mögliche Verzögerungen der Ausfälle zu informieren, so Flughafen-Sprecher Clemens Schleinzer.

Innenminister: "Unangemessene Reaktion"

Für die rund zwei Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen hat die Gewerkschaft das Arbeitgeberangebot von 3,3 Prozent abgelehnt und fordert 6,5 Prozent mehr Geld. Zur Stärkung der unteren Einkommen soll die Steigerung mindestens 200 Euro betragen. Am Mittwoch soll wieder verhandelt werden. Die deutschen Flughäfen sind zu großen Teilen im Besitz der öffentlichen Hand.

Der deutsche Innenminister Hans-Peter Friedrich als Arbeitgeber kritisierte die Ausweitung der Streiks auf Flughäfen als "unangemessene Reaktion". "Da wir ein substanzielles Angebot gemacht haben, ist es ungerechtfertigt, die Bevölkerung jetzt mit diesen Streiks zu malträtieren", sagte Friedrich der Rheinischen Post.

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