Stimmungshoch im Tourismus, Industrie im Jammertal
Die aktuelle Geschäftslage beurteilen noch vier von fünf Mittelständler (82 Prozent) mit gut oder eher gut. Doch der Blick in die Zukunft fällt zunehmend pessimistisch aus. Schon jeder fünfte Betrieb (21 Prozent) geht von einer Verschlechterung der eigenen Situation 2024 aus. Das ergab eine im November vom Beratungsunternehmen EY durchgeführte Umfrage bei 600 mittelständischen Unternehmen in Österreich.
Positiv sticht der Tourismus hervor, sowohl was die aktuelle Lage, als auch was die künftigen Erwartungen betrifft. 30 Prozent aller Tourismus-Betriebe sind zuversichtlich für die kommenden sechs Monate. Am anderen Ende der Skala findet sich die Industrie sowie die Bau- und die Immobilienwirtschaft, wo nur sieben bis neun Prozent aller Betriebe optimistisch sind.
EY-Experte Erich Lehner sagt: „Die Einschätzungen der Betriebe reihen sich in die Prognosen von Wirtschaftsforschungsinstituten ein, die im Moment ebenfalls mit einer leichten Rezession für 2024 rechnen. Um weiter erfolgreich zu wirtschaften, ist es essenziell, am Ball zu bleiben und weiter zu investieren – und zwar in neue Technologien und Nachhaltigkeit.“
Kaum Impulse auf dem Arbeitsmarkt
Doch die Investitionsbereitschaft ist relativ gering. Nur 16 Prozent der Betriebe wollen ihre Investitionen steigern, 15 Prozent wollen sie reduzieren. Auch die Beschäftigungsimpulse dürften schwach ausfallen: 21 Prozent der Unternehmen wollen zusätzliche Arbeitskräfte einstellen, fast genauso viele (18 Prozent) planen, ihre Belegschaft zu reduzieren.
Schlecht wird zudem die Standortpolitik beurteilt. Der Anteil derer, die der Regierung eine positive Note geben, ist von 17 auf nur noch zehn Prozent gesunken. So niedrig lag die Zustimmungsquote zur nationalen Standortpolitik noch zu keinem früheren Zeitpunkt im Untersuchungszeitraum seit 2008.
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