Steuersünder: Rasanter Anstieg der Selbstanzeigen

Steuersünder: Rasanter Anstieg der Selbstanzeigen
Die deutschen Finanzämter registrieren einen Massenansturm reuiger Steuerhinterzieher.

Die Zahl der Selbstanzeigen von Steuersündern in Deutschland ist in diesem Jahr massiv angestiegen. Bis Ende Oktober gingen bei den deutschen Finanzämtern rund 20.000 Selbstanzeigen ein, berichtet das Handelsblatt. Im gesamten Jahr 2012 waren es rund 8.000 Selbstanzeigen.

Grund ist die geänderte Geschäftspolitik der Schweizer Banken. Credit Suisse, UBS und Julius Bär wollen bis Ende des Jahres nur noch versteuertes Geld von deutschen Kunden anlegen. Wer auf entsprechende Anschreiben im Frühjahr nicht reagiert und sein Schwarzgeld nicht angezeigt hat, dessen Konto werde Anfang 2014 gekündigt. Diese Kunden bekommen ihr in der Schweiz angelegtes Geld dann überwiesen oder als Scheck ausbezahlt.

"Ein Großteil der Bereinigung wird in diesem Jahr abgeschlossen sein", sagte ein UBS-Sprecher. Seitens von Julius Bär hieß es, dass nur noch ein einstelliger Prozentanteil deutscher Schwarzgeldkunden noch nicht aktiv in Sachen Selbstanzeige geworden sei.

Die meisten Selbstanzeigen gingen laut Handelsblatt-Umfrage in Baden-Württemberg ein, hier waren es bis Ende Oktober 5185. Aus Bayern stammen aber die größeren einst versteckten Vermögen: Seit 2010 habe der Freistaat nach Selbstanzeigen 735 Millionen Euro Mehreinnahmen verbucht, Baden-Württemberg 422 Millionen Euro.

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